Verantstaltungsreihe Als die Gartenplaner-Elite die Barmer Anlagen formte

Barmen. · Park des Monats: Gleich zwei Führungen im Oktober laden in Deutschlands zweigrößte Parkanlage in Privatbesitz ein.

 Für Spaziergänger sind die Barmer Anlagen ein Traum.

Für Spaziergänger sind die Barmer Anlagen ein Traum.

Foto: Bilder Barmer Anlagen/Klaus-Günther Conrads

Die Wuppertaler haben während der Corona-Pandemie ihre Stadt ganz neu entdeckt. Als „Urlaub“ vor der Haustür Pflicht war, konnte die „grünste Großstadt Deutschlands“ mit ihren vielen Grün- und Parkanlagen sicher punkten. Die Barmer Anlagen etwa hatten so viele Besucher wie schon lange nicht mehr, wie Michaela Dereschewitz, Geschäftsführerin des Barmer Verschönerungsvereins vermelden konnte. Die Anlagen - zweitgrößter Park in Privatbesitz in Deutschland - sind im Oktober Park des Monats. Gleich zweimal begeben sich fachkundige Führer auf die historischen Spuren.

Den Auftakt macht am kommenden Sonntag, 4. Oktober, um 14 Uhr Antonia Dinnebier. Vom Treffpunkt am Engelsgarten, genauer am Quga-Pavillon, geht es ins Fischertal, der Erweiterung der Barmer Anlagen, an der Artur Stüting ab 1909 beteiligt war. Der Gartenarchitekt hatte in der Bahnhofstraße sein Büro, nachdem er seine Lehrtätigkeit an der Gärtnerlehranstalt Köstritz aufgegeben hatte. Dort betrieben sein Vater und später sein Bruder ein Fotostudio. Der bekannte „Hoffotograf Louis Stüting“ gehörte zu den frühen Fotografen im Wuppertal und hat Barmen und die Barmer Anlagen Ende des 19. Jh. porträtiert.

Dem BVV, der die Anlagen vor mehr als 150 Jahren angelegt hatte, war es, wie Dinnebier einmal der WZ erzählte, nicht nur darum gegangen, Erholungsflächen zu schaffen, „sondern auch ganz klar ums Prestige“. So holten sich die damaligen Oberen namhafte Garten- und Landschaftsplaner, eben „Hochkaräter“ wie Stüting, nach Barmen, warben sie teilweise aus Düsseldorf ab.

Das topografisch
anspruchsvolle Paradies

Die Spuren, die zum Beispiel auch Joseph Clemens Weyhe, Oskar Hering und Peter Schölgen hinterließen, zeigt am Samstag, 10. Oktober, ab 14 Uhr Volker Staab. Das BVV-Mitglied, das regelmäßig Besucher auf den Toelleturm führt, zeigt an diesem Tag die Sehenswürdigkeiten des gerade wegen seiner Topografie anspruchsvollen Paradieses für Wanderer, Walker und Läufer. Zahlreiche Denkmäler wie die Dicke-Ibach-Treppe sind zu entdecken - und wunderschöne Ausblicke. „Manche verborgene Schönheit erschließt sich erst im Laufe einer Führung, denn man sieht manchmal nur, was man weiß“, will der Förderverein Historische Parkanlagen, der die Veranstaltungsreihe organisiert, Appetit machen.

Treffpunkt ist am 10. Oktober am Toelleturm, Hohenzollernstraße 33 (Buslinie 640, Haltestelle Toelleturm, Hohenzollernstraße)

Die Teilnahme an beiden Führungen ist kostenlos, um eine Spende wird gebeten. Coronabedingt ist ein Mund-Nasen-Schutz vorgeschrieben. Eine Anmeldung ist notwendig. Tickets gibt es bei den Vorverkaufsstellen von Wuppertal-Live.de, unter anderem in Elberfeld bei Wuppertal Touristik (Kirchplatz 16), in der Buchhandlung v. Mackensen (Laurentiusplatz), und in Barmen im Musikhaus Landsiedel-Becker (Höhne/Ecke Werther Hof) und im LCB (Geschwister-Scholl-Platz).

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