Sprockhövel Kritik an geplanter Spielgemeinschaft

Stadtsportverband sieht die Idee skeptisch und fürchtet um Hallenzeiten in Sprockhövel.

Sprockhövel: Kritik an geplanter Spielgemeinschaft
Foto: TSG

Sprockhövel. „Wir sehen die Sache kritisch“, sagt Hans-Jürgen Piorrek, Vorsitzender des Stadtsportverbandes Sprockhövel, mit Blick auf die für die Saison 2016/17 geplante Handballspielgemeinschaft (HSG) der TSG Sprockhövel und des TuS Hattingen (die WZ berichtete). Gerade was die Hallenzeiten betrifft, seien die Bedenken des Verbandes sehr groß. „Es darf nicht zu Lasten der anderen Vereine in Sprockhövel gehen“, erklärt Helmut Dikty, Sportwart des Stadtsportverbandes. Schon jetzt seien die Kapazitäten eingeschränkt.

Scharfe Worte findet auch Klaus-Dieter Hiedels, Fachschaftsleiter Handball im Stadtsportverband. „Bevor man eine Spielgemeinschaft gründet und verkündet zu expandieren, muss man sich darauf einigen, welche Trainingszeiten in den Hallen überhaupt zur Verfügung stehen und nicht nach dem Mitgliederbeschluss frecherweise neue Hallenzeiten beantragen.“ Die Sorge sei groß, dass die Verteilung der Hallenzeiten in Hattingen und in Sprockhövel ungleich ausfalle und die Mannschaften künftig mehr in der Glückauf- und der Kreissporthalle in Sprockhövel trainieren als in Hattingen. Das hatte zuletzt auch Ralph Holtze von der Zentralen Gebäudebewirtschaftung kritisiert.

Karl Friedrich Schuppert, Handballabteilungsleiter der TSG, kann die Aufregung nicht verstehen. „Es ist verfrüht, jetzt schon etwas zu sagen. Wir sind dabei, die Konzepte zu erarbeiten. Es ist mir unverständlich, warum da jetzt schon Sorge besteht.“ Zudem habe der Verein den Stadtsportverband über das Vorhaben informiert und mehrere Gespräche geführt. Einen anderen Punkt betont allerdings Dikty: „Der TSG-Vorstand ist sich nicht bewusst, dass es sowohl Unterbelegungen als auch Überbelegungen der beiden Hallen gibt. Der Verein hat da keinen Überblick.“

Dies habe er bei einer Hallenkontrolle festgestellt. Die letzten beiden Hallenbelegungspläne seien seit 2012 nicht mehr verändert worden. Die TSG habe in den vergangenen Jahren immer sehr große Hallenkapazitäten gehabt, jedoch müsse man diese jetzt um 50 Prozent reduzieren, weil die Sprockhöveler ja nun auch in Hattingen trainieren könnten.

Ein weiteres Problem sieht der Verband darin, dass schon jetzt ohne Wissen der Stadt und des Gesamtvereins TSG Spieler aus Hattingen in Sprockhövel trainieren, obwohl die HSG erst für die Saison 2016/2017 geplant ist. Auch da widerspricht Schuppert. „Wir haben im Moment zwei Spieler nach Hattingen abgegeben, bei uns trainiert noch niemand vom TuS.“

Warum aber keine Sprockhöveler Spielgemeinschaft zwischen TSG und HCH? Dafür plädiert der Stadtsportverband. „Wir haben im vergangenen Jahr schon einmal miteinander gesprochen, allerdings kam von der TSG irgendwann keine Reaktion mehr“, sagt Hiedels, der auch Geschäftsführer beim HCH ist. Schuppert erklärt, dass die TSG gegenüber einer HSG mit Haßlinghausen nie abgeneigt war: „Wir sind offen, uns geht es darum, mit unserem Handball zu überleben.“ Jedoch sei die TSG in Richtung Hattingen orientiert, weil 80 bis 90 Prozent der Spieler dort zur Schule gehen. Zudem spielen beide Klubs in unterschiedlichen Verbänden (siehe Kasten). Dikty bemüht sich um einen Konsens. „Wir sind jederzeit zu einem Runden Tisch bereit. Noch ist es nicht zu spät.“ Auch Schuppert signalisiert Gesprächsbereitschaft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort