Immer früher bewerben
Das neue Ausbildungsjahr hat gerade angefangen, da beginnt in einigen Betrieben schon die Lehrlingssuche für 2008.
<strong>Herzkamp. Zum 1. Oktober endet das Ausbildungsjahr. Eine Statistik darüber, wer dann noch keinen Ausbildungplatz oder eine Alternative hat, veröffentlicht die Agentur für Arbeit erst am 11. Oktober. Fakt ist, dass viele Unternehmen - aktuell gerade die Kreisverwaltung - jetzt bereits mit der Suche nach Lehrlingen für 2008 beginnen. "Man hat den Eindruck, es wird jedes Jahr früher", bestätigt auch Peter Steinmann, Personallleiter beim Rollenhersteller Wicke.
Bei Sprockhövels mit inzwischen 265 Mitarbeitern größtem industriellen Arbeitgeber lässt man es etwas langsamer angehen, will sich aber auch bereits im Oktober erste Gedanken machen. Steinmann: "Die Zeiten, in denen man sich mit seinem Abschlusszeugnis im Mai für einen Ausbildugsplatz im Herbst bewirbt, sind wohl vorbei."
Positiv wird ebenfalls registriert, ob jemand schon ein Praktikum im Betrieb gemacht oder gejobbt hat. Wie Yakup Göksu, der eine Ausbildung als Produktionsfachkraft Chemie angetreten hat. "Wir haben uns erst im Sommer entschieden, ob wir diesen Ausbildungsgang anbieten, da hat es sich natürlich ausgezahlt, dass wir Yakup bereits kannten" so Peter Steinmann. Weil Wicke die Kunststoff- und Gummimischungen für seine Räder selbst entwickelt und testet, sei an dieser Stelle ein Bedarf entstanden.
Insgesamt habe die Firma am Stammsitz in Herzkamp noch nie so viel ausgebildet wie jetzt - 16 Auszubildenden sind es über alle drei Lehrjahre verteilt. Da macht sich bemerkbar, dass die Konjunktur momentan brummt. Steinmann: "Zumindest im Bereich Industriemechaniker haben wir im diesem Jahr auch alle Lehrlinge übernommen."
Weniger Arbeitslose: Nach der Talsohle durch die Sommerferien hat sich der Arbeitsmarkt in Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis im September wieder freundlicher entwickelt. Die Erwerbslosenzahl ging um rund 800 auf 24 940 (9,3 Prozet aller zivilen Erwerbspersonen) zurück und erreichte damit den niedrigsten Stand in einem September seit fünf Jahren.
Jugendarbeitslosigkeit: Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit ging nach den Sommerferien kräftig zurück (-9,7 Prozent). Laut Arbeitsagentur wurden viele Jüngere nach ihrer Ausbildung schnell in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen.
Arbeitskräftenachfrage: 1200 offene Stellen (davon 1000 ungeförderte) wurden im September der Arbeitsagentur gemeldet, 280 (94) mehr als im August. Insbesondere nachgefragt: Kraftfahrer, Metallfacharbeiter, Lager- und Logistik-Kräfte sowie Mitarbeiter in der ambulanten Altenpflege.
Sprockhövel/Gevelsberg: Im Bezirk Sprockhövel Gevelsberg waren Ende August 1885 Menschen als arbeitslos registriert (Quote 6,4 nach 6,5 Prozentpunkte). Der Rückgang war damit gegenüber dem Durchschnitt im Kreis (von 8,4 auf 8,1 Prozentpunkte relativ schwach. Die Zahl der arbeitslosen ALG II-Empfänger ist sogar geringfügig gestiegen.
