Schüleraustausch: Ein Bolivianer am Hobeuken

Die Familie Bracht hat David Valda Imana aufgenommen. Erst vor kurzem kam Tochter Rebekka aus Kanada zurück.

Hobeuken. Mit leicht verschränkten Armen sitzt David Valda Imana auf der Couch im Wohnzimmer der Pfarrerfamilie Bracht und versucht seine ersten Eindrücke aus Deutschland zu beschreiben. "Mir ist noch ständig kalt, aber es ist schön grün hier, ganz anders als in meiner Heimatstadt in Bolivien. Und alle sind hier so pünktlich", sagt der 17-Jährige und blickt lächelnd auf Gastmutter Petra Soika-Bracht und Gastschwester Rebekka (17).

Die Wärme in der Familie hat David, der seit Freitag als Austauschschüler am Hobeuken wohnt, die Eingewöhnung trotz deutlicher Klima-Unterschiede gegenüber den tropischen Verhältnissen in seiner Heimat leicht gemacht. Für ein halbes Jahr wird David jetzt in Deutschland leben und zur Schule gehen - eine Erfahrung, die im Lehrplan seiner deutschen Schule in Santa Cruz fest vorgesehen ist.

Im Internet hatten die Brachts Davids Anfrage nach einer deutschen Gastfamilie im Juni gefunden und schnell den Kontakt hergestellt. "Am ersten Abend haben wir gleich bis zwei Uhr nachts gechattet", erzählt Rebekka.

Schnell merkte man, dass es passen könnte. David spielt E-Gitarre wie Rebekkas Bruder Andreas sowie Schlagzeug und hat auf dem Hobeukener Gemeindefest auch gleich eine Kostprobe seines Könnens gegeben. "Mein Traum ist es, später in Wuppertal oder Düsseldorf Musik zu studieren", beschreibt David seine Pläne, für die der jetzige Austausch eine ideale Voraussetzung sein kann.

Für ideale Voraussetzungen in seiner neuen Schule, dem Carl-Duisberg-Gymnasium, sorgt Rebekka, die dort ebenfalls die Jahrgangsstufe 12 besucht. Am Montag, seinem ersten Schultag, gab es für David da noch eine Schultüte, ab Freitag hat er schon seine ersten Ferien. Dann geht es mit der Gastfamilie nach Berlin.

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