Umbaupläne fürdas Barbara-Haus

Der Caritasverband möchte den Interessenten zukünftig in seiner Einrichtung nur noch Einzelzimmer anbieten.

Grevenbroich. Der Caritasverband bereitet eine Millionen-Investition in Grevenbroich vor: Er wird sein vor etwa 20 Jahren errichtetes Seniorenhaus St. Barbara umbauen und um ein Geschoss erweitern. „Die Planungen für dieses Projekt haben in dieser Woche begonnen“, erklärt Geschäftsführer Hans-Werner Reisdorf. Er geht davon aus, dass die Bauarbeiten noch vor dem Jahresende starten können.

Die Alten- und Pflegeheime in Nordrhein-Westfalen müssen ab 2018 für mindestens 80 Prozent der Bewohner Einzelzimmer vorhalten. Diese im Landespflegegesetz geforderte Quote ist zwar Anlass, aber nicht der alleinige Grund für das Sanierungsvorhaben. „Die 80 Prozent erfüllen wir schon jetzt“, sagt Hans-Werner Reisdorf: „Da aber in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach Doppelzimmern gesunken ist, haben wir vor, künftig nur noch Einzelzimmer anzubieten.“

Nach den derzeitigen Planungen soll zunächst das Dach des Seniorenzentrums abgenommen werden, um damit Platz für ein zusätzliches Staffelgeschoss zu schaffen. „Dort richten wir Wohnungen ein, in die unsere Senioren während der Umbauarbeiten einziehen werden“, erklärt Reisdorf. Sobald die Sanierung des Hauses abgeschlossen ist, soll das neue Geschoss außerhalb des Altenheim-Betriebs komplett vermietet werden. „Unsere Zielgruppe für diese Appartements sind ältere Menschen, die den Vorzug eines Wohnens mit Dienstleistungen schätzen“, so der Geschäftsführer. Die künftigen Mieter könnten etwa ihre Mahlzeiten in der Cafeteria des Barbara-Hauses einnehmen oder den Reinigungs-Service in Anspruch nehmen.

Nachdem die Altenheimbewohner übergangsweise in das neue Geschoss gezogen sind, will die Caritas den Altbau komplett auf den Kopf stellen. „Wir bauen Doppel- zu Einzelzimmern um, die alle mit geräumigen und barrierefreien Bädern ausgerüstet werden. Das ist eine wesentliche und notwendige Verbesserung, da heute noch nicht alle Einzelzimmer über ein eigenes Bad verfügen“, sagt Reisdorf. Durch den Umbau wird sich die Zahl der Pflegeheimplätze voraussichtlich von heute 100 auf künftig 90 verringern.

Die Planungen stehen erst am Anfang. Der Caritasverband hat am Montag die Stadtverwaltung über ihr Projekt informiert, zurzeit wird an einer Bauvoranfrage gearbeitet. Details zu den Umbau können daher von Hans-Werner Reisdorf noch nicht genannt werden, auch die genauen Kosten des Sanierungsprojekts stehen noch nicht fest.

Die sinkende Nachfrage nach Doppelzimmern beschäftigt auch andere Altenheim-Betreiber — etwa den Rhein-Kreis, der den „Lindenhof“ auf der Schanze betreibt. „Doppelzimmer werden immer seltener nachgefragt“, sagt Leiterin Barbara Kremers-Gerards: „Wir machen uns zurzeit Gedanken, wie wir darauf reagieren werden.“ Bereits umgebaut hat die Diakonie: Ihr Albert-Schweitzer-Haus wurde schon 2007 mit Blick auf die in 2018 zu erfüllende Quote erneuert. Der Verband hat rund vier Millionen Euro in dieses Projekt investiert.

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