SPD feilt an einer Kampagne für Kandidat Klaus Krützen

Die CDU lässt sich derweil noch Zeit. Amtsinhaberin Ursula Kwasny will einen externen Berater einschalten.

Grevenbroich. Mindestens 4000 Haustüren will er bis zum Wahlsonntag am 13. September abklappern, um sich als Bürgermeisterkandidat der SPD persönlich vorzustellen. Das ist eines der Ziele, die sich Klaus Krützen vorgenommen hat. Mit seinem zehnköpfigen Team arbeitet er zurzeit an Strategien für den Kampf um den Chefsessel im Rathaus. „Unsere Kampagne ist so gut wie fertig“, sagt der 46 Jahre alte Neukirchener: „Ostern legen wir los.“ Krützen sieht zwar gute Chancen für einen Wechsel in Grevenbroich — doch: „Da nichts vom Himmel fällt, werden und müssen wir arbeiten.“ Das heiße für ihn: Wahlkämpfen von April bis September.

„Wir sind noch nicht so weit“, gibt Amtsinhaberin Ursula Kwasny (62) zu. Am Samstag wird sie sich mit dem Vorstand des CDU-Stadtverbandes treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Zwar gebe es ein Team, das sie unterstützen werde, doch die Bürgermeisterin schließt nicht aus, dass sie in ihrem Wahlkampf „einen Externen“ einbeziehen wird — also „jemanden von außerhalb, der mich beraten wird“. Namen will Kwasny nicht nennen.

Lässt die Union ihre Bürgermeisterin im Stich? Parteichef Norbert Gand winkt ab: „Nein. Eine Gruppe von jungen und erfahrenen Leuten arbeitet zurzeit an einem Konzept, das noch in diesem Monat fertiggestellt wird.“ Zu Details will er sich nicht äußern. Zudem geht Gand auch kaum davon aus, dass die CDU einen Wahlkampf über ein halbes Jahr führen werde. „Wir werden uns auf die letzten drei Monate konzentrieren“, sagt er: „Im übrigen ist das Tagesgeschäft der Bürgermeisterin ja auch Wahlkampf.“

Entschlossener gibt sich die SPD: „Wir haben Lust am Wahlkampf und werden alles in die Waagschale werfen“, kündigt Stadtverbandsvorsitzender Daniel Rinkert an. Am Freitag, 29. Mai, soll Klaus Krützen offiziell von SPD und Grünen zum Bürgermeisterkandidat nominiert werden — „und vielleicht auch noch von der einen der anderen Partei oder Wählergemeinschaft, die im Rat vertreten ist“, so Rinkert. Die SPD führe derzeit Gespräche mit den meisten Fraktionen und werbe um Unterstützung — auch mit Blick auf eine mögliche Stichwahl.

Ihre Wahlkampfthemen will die SPD in Kürze vorstellen, ebenso den Slogan und das Programm. Neben der Tür-zu-Tür-Aktion sind Radtouren und Bürgerfeste geplant, auch der eine oder andere Polit-Promi soll kommen, um für Krützen zu werben — unter anderem wurde NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft angefragt.

Im Mittelpunkt aller Aktionen soll aber der Kandidat selbst stehen. „Am 13. September wird keine Partei, sondern eine Person gewählt“, sagt Klaus Krützen: „Daher wird die Kampagne breit aufgestellt, wir besuchen Betriebe und Initiativen und gehen auch an die Vereine ran.“ Apropos: In Neurath, dem Heimatort von Ursula Kwasny, bekleidet Klaus Krützen am Wahlsonntag das Amt des Klompenkönigs. Taktik? „Nein, Zufall“, sagt er. Ursprünglich habe er das für 2016 angestrebt; da der Bürgerschützenverein aber keinen Aspiranten hatte, sei er eingesprungen. „Diese Entscheidung ist aber schon 2013 gefallen, lange vor der Kandidatur“, so Krützen.

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