Schulkrieg? CDU-Aktion vor Neusser Gymnasien empört SPD und Grüne

Gut eine Woche vor der Landtagswahl spitzt sich auch in Neuss der Streit um die Bildungspolitik zu.

Neuss. Die Kampagne der CDU im Schlussspurt des Wahlkampfs ist eine landesweite, doch etliche Neusser Schüler und Eltern bezogen die Aussage auf der Postkarte auf sich: "Diese Schule wird geschlossen, wenn Rot-Rot regiert", war am Quirinus-Gymnasium ebenso zu lesen wie vor den Toren des Marienberg-Gymnasiums oder am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium.

Empörung bei SPD, die wiederholt von "Schulkrieg" spricht, und bei den Grünen, Bekräftigung bei der CDU. Die Vorwürfe, es seien auch Handzettel auf Schulhöfen verteilt worden, streitet die CDU energisch ab. "Wir agieren ausschließlich vor dem Schulgelände der Gymnasien", erklärt Andreas Hamacher, der schulpolitische Sprecher der Ratsfraktion.

Auch das kommt nicht unbedingt gut an. Es habe viele irritierte Nachfragen gegeben, sagt Gerhard Kath, Schulleiter am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. Schüler hätten sich an ihre Lehrer gewandt, Eltern bei ihm angerufen. Kath bestätigt, die Ver-teilaktion habe vor der Schule stattgefunden, "anderes hätte ich nicht geduldet". Aber auch unmittelbar vor der Schule zeige für ihn eine solche Aktion "keinen guten Stil".

"Falsch in der Aussage, perfide im Vorgehen" nennt der Landtagsabgeordnete und -kandidat Fritz Behrens (SPD) diese Wahlkampf-Strategie. Andreas Hamacher (CDU) verteidigt das Vorgehen. "Das ist ganz richtig so. Wir müssen schließlich vor der Einheitsschule warnen, bevor es zu spät ist."

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