Neuss: Jetzt wächst das Romaneum
Nach langer Vorbereitungszeit begannen mit der Grundsteinlegung am Freitag offiziell die Bauarbeiten.
Neuss. Es ist ein sehr spezieller Ort für ein Bauprojekt. Das Areal des ehemaligen Busbahnhofs liegt nicht nur an zentraler Stelle zwischen Landestheater, St.Quirin, Markt und Hafen. Hier haben auch Zeugnisse aus Römerzeit und Mittelalter - und ein störender Bunker - im Baugrund überdauert. Auch deshalb beginnen nun die eigentlichen Bauarbeiten später als geplant. Am Freitag wurde offiziell der Grundstein für das Romaneum genannte Gebäude für VHS, Musikschule und Fernuni Hagen gelegt.
Es werde eine 2400 Quadratmeter große städtebauliche Wunde geschlossen, betonte Bürgermeister Herbert Napp. Das Gebäude errichtet die Arbeitsgemeinschaft Frauenrath/Nesseler/Grünzig, die das PPP-Verfahren (Public Private Partnership) für sich entschieden hatte. Für die Platzgestaltung einschließlich der Sichtbarmachung der Funde aus Römerzeit und Mittelalter ist die Stadt zuständig. Das viergeschossige Gebäude wird Schulungsräume und Vortragssäle, Proberäume und einen Konzertsaal für 200 Besucher aufnehmen. 17 Millionen Euro stellt die Stadt dafür zur Verfügung.
Für die Bauunternehmen erklärten Jörg Frauenrath und Joachim Nesseler, froh zu sein, nach den umfangreichen Vorarbeiten nun endlich "unsere Arbeit sichtbar machen zu können". Schon liegen die Stahlbügel, auf denen die große Bodenplatte aufgebracht wird: Deutlich sichtbar als Beweis, dass es in Neuss anders zugehe als in Köln, wie der Bürgermeister sagte. Der erste Kran steht bereits, den zweiten kündigte Joachim Nesseler an, der auch erklärte, "mit hoher Wahrscheinlichkeit" werde ein Blockheizkraftwerk das Romaneum mit Energie versorgen.
Mit präzisen Angaben zur Fertigstellung hielten sich die Beteiligten zurück. "Im Sommer" 2011 ist die Übergabe des Hauses an die Stadt geplant, einige Wochen später könnten dann die Institute einziehen, so Beigeordneter Stefan Pfitzer. Auch der Platz soll dann fertiggestellt sein.
