Müllkosten in Neuss Kreis erhöht Gebühr für Entsorgung

Rhein-Kreis · (-nau) Die gute Nachricht vorweg: Wer etwa den Keller entrümpelt und den Müll abschließend selbst zur Deponie nach Grefrath oder einer anderen Kleinanlieferstelle des Kreises bringt, zahlt auch im nächsten Jahr dafür nur zehn Euro.

 Mülldeponie Deponie Neuss-Grefrath EGN Kleinanlieferplatz

Mülldeponie Deponie Neuss-Grefrath EGN Kleinanlieferplatz

Foto: Christian Kandzorra

Faktisch löse jede Privatanlieferung zwar Kosten in Höhe von 26 Euro aus, rechnete Ulrich Wahlen den Mitgliedern des Kreisumweltausschusses am Donnerstagabend vor, doch wollen der Kreis und die Mitgliedkommunen an der hohen Subventionierung festhalten. Erst 2024 sei mit einer Erhöhung der Gebühr auf 15 Euro zu rechnen. Die möglicherweise schlechte Nachricht: Angesichts steigender Kosten – und weil ein Defizit aus Vorjahren in Höhe von 1,6 Millionen auszugleichen ist – muss der Kreis den Mitgliedskommunen zwei Prozent mehr für Behandlung und Entsorgung des Restabfalls in Rechnung stellen. Nach sechs Prozent plus im Vorjahr, wie Wolfgang Wappenschmidt (CDU) erinnerte.

Der Preis je Tonne Restabfall steigt somit von 210,64 auf 214,88 Euro. Ob und in welcher Höhe das auf die Gebühr durchschlägt, die die Städte ihren Bürgern in Rechnung stellen, vermag Kreisumweltdezernent Gregor Küpper nicht abzuschätzen. Die Vergütungen, die der Kreis in Rechnung stellt, machten nur einen Teil der ansatzfähigen Kosten der Kommunen aus. Die müssen auch Einsammeln und Transport, Abfallberatung oder die Beseitigung wilder Müllkippen einkalkulieren. Für die Beseitigung von Elektroschrott oder den Einsatz des Schadstoffmobils will der Kreis nichts haben. Die Beträge seien zu klein, als dass sie eine gesonderte Abrechnung rechtfertigen würden, heißt es zur Begründung. Und die Kosten für die Beseitigung des Bioabfalls bleiben bei 70 Euro je Tonne Gewicht stabil. Diese Gebühr wird zu Lasten der Restabfallgebühr künstlich niedrig gehalten. Entlastend aus Sicht der Kommunen wirkte bislang, dass der Kreis Überschüsse aus dem Geschäft mit Altpapier an die anliefernden Kommunen abgibt. Doch dieser Betrag sinkt 2023 um gut neun Prozent, weil der Entsorgungsauftrag neu ausgeschrieben werden musste und die Lage auf dem Altpapiermarkt angespannt ist.

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