Zur Pflanzaktion kamen auch Ali Gümüs und Thomas Straube, zwei Lehrer der Gesamtschule in den Nierspark. Umweltdezernent Matthias Welpmann gehörte zu denen, die dort beherzt zum Spaten griffen, um einen der Bäume einzupflanzen. Mia Scholten konnte krankheitsbedingt nicht dabei sein. Aber ihre Freundin Emily Hoppe war zur Neißestraße gekommen, um in der Nähe der Seilbahn einen der Bäume zu pflanzen.

Mia Scholten hatte sich Blauglockenbäume gewünscht. Früher war man ja mehr auf einheimische Baumarten fokussiert, aber das hat sich in Zeiten des Klimawandels geändert. Jannes Mross, im Amt für Umwelt und Klima der Sachgebietsleiter für Bäume, erklärte, was den Blauglockenbaum ausmacht und von anderen Bäumen abhebt: „Er wächst sehr schnell und ist hitzeresistent.“ Ab dem neunten Jahr treibt er blaue Blüten bevor die Blätter sprießen. Die sind übrigens sehr groß. Dadurch könne der Baum besonders viel Feinstaub filtern, so Mross.

Mia Scholten hatte diese Art bewusst gewählt. Die Universität Düsseldorf forscht zu diesem Baum, von dem fünf Exemplare im Nierspark ihren Platz fanden. Die meisten Setzlinge sind dünner als ein Spazierstock und nur ein einziger, etwa zwei Jahre alter Blauglockenbaum ragte etwas über die Ladefläche des Kleinlasters der städtischen Gärtner hinaus. Experten wie Jannes Mross überrascht die Auswahl der Stämmchen nicht, gilt der Blauglockenbaum doch als einer der am schnellsten wachsenden Bäume Europas. Bereits nach zehn Jahren habe er einen Stammdurchmesser von 40 bis 50 Zentimeter erreicht, sagt Mross. Die Baumart wächst mühelos in die Breite und in die Höhe. Sie kann bis zu 25 Meter hoch werden. Dabei ist sie anspruchslos und kommt mit fast jedem Boden klar.

Mit dem Einzug des Blauglockenbaumes in Neuss ist die Zahl der Baumarten weiter gewachsen, Welpmann zählt inzwischen 280 – nur auf den öffentlichen Flächen.