Partnerstadt von Neuss Neusser Partnerstadt ist im Wahlmodus

Saint Paul/Neuss. · Neusser Partnerstadt blickt gebannt auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl.

 Ein Wähler wirft seinen Stimmzettel ein.

Ein Wähler wirft seinen Stimmzettel ein.

Foto: dpa/Elaine Thompson

(c-st) Am 3. November wird in den USA der Präsident gewählt. Lübbert Kruizenga hat seine Stimme schon „vor Wochen“ abgegeben. Er gehört zum Vorstand der deutsch-amerikanischen Handelskammer in Minnesota, dem Staat, in dem Neuss’ Partnerstadt Saint Paul liegt.

Die Stimmung in Saint Paul und seiner „Zwillingsstadt“ Minneapolis sei „abwartend, aber auch gespannt“, sagt er. In den Städten werde eher demokratisch gewählt, auf dem Land werben viele Schilder für Trump. „Die politische Spaltung des Landes zeigt sich auch innerhalb Minnesotas.“ Insgesamt sei der Staat eher demokratisch. „Wir sind ein Staat, der sich damit rühmt, anderen zu helfen“, sagt Linda DeRoode, Vorständin des German-American Instituts in Minnesota.

Vor vier Jahren schienen einige Vororte von Saint Paul, die heute als demokratisch gelten, noch Trump zu unterstützen, erinnert sich Darrel Schenk. Er ist tragender Teil der seit 1999 bestehenden Städtepartnerschaft zwischen Neuss und Saint Paul. Auch die Proteste im Zuge der „Black Lives Matter“-Bewegung dürften zu dieser Entwicklung beigetragen haben. „Minderheiten werden viel zahlreicher zur Wahl gehen und eher liberal abstimmen“, vermutet Lübbert Kruizenga. Die Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus waren im Frühjahr nach dem Tod Georg Floyds in Minneapolis ausgebrochen und hatten mancherorts zu Ausschreitungen geführt.

Derzeit bliebe es in Minnesota eher friedlich, so Kruizenga. Dass die Stimmung vor oder nach der Wahl kippt, sei aber nicht auszuschließen: „Hoffentlich gibt es keinen Bürgerkrieg.“ Linda DeRoode befürchtet, dass es nach dem Wahltag zu Ausschreitungen kommen könnte. „Wenn Trump gewinnt, werden die Menschen mit einer starken Meinung über ihn Gegenreaktionen auslösen“, sagt sie. Der Präsident müsse respektiert werden, unabhängig von der Person. Dieser Respekt fehle.

Und wenn Trump verliert? Seit Wochen gibt es Zweifel, ob er im Fall einer knappen Niederlage das Weiße Haus friedlich an Joe Biden übergeben wird. Darrel Schenk vermutet, dass Trump dann den Supreme Court, das oberste amerikanische Gericht, über den Ausgang der Wahl entscheiden lassen könnte: „Dann befürchte ich große Probleme.“,

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