Fahrräder vor Schaufenstern abgestellt : Fehlende Fahrradstellplätze sorgen für Frust bei Ladenbesitzern
Neuss (lav) „Mittlerweile bin ich sehr erbost“, sagt Michaela Gerst, Inhaberin des Modegeschäfts „Mädchenstolz“ in der Neusser Innenstadt. Der Grund für ihren Zorn: Immer wieder werden vor ihrem Laden an der Neustraße Fahrräder abgestellt, die die Sicht auf das Schaufenster versperren.
„Die Präsentation meines Schaufensters ist das Bild meines Ladens, das verstehen manche Radfahrer nicht“, erzählt sie.
Gerst hat deshalb auf einem kleinen Bistrotisch, der vor ihrem Geschäft steht, ein Schild aufgestellt: „Bitte hier keine Fahrräder abstellen.“ Zuvor hatte sie es an der Laterne neben ihrem Geschäft befestigt, das habe ihr die Stadt allerdings untersagt. „Das ist natürlich vollkommen in Ordnung“, sagt sie. „Ich wollte nur erreichen, dass sich vor meinem Geschäft nicht noch mehr Fahrräder ansammeln.“ Denn teilweise versperrten die abgestellten Räder sogar den Zugang zu ihrem Geschäft.
Andrea Kruchen, die das benachbarte Geschäft „Goldrichtig Schmuckgestaltung“ führt und ebenfalls Probleme mit Fahrrädern vor ihrem Schaufenster hat, pflichtet Gerst bei: „Einmal hat ja sogar jemand ein Fahrrad am Rollgitter deines geschlossenen Ladens festgemacht.“ Da Gerst an besagtem Abend noch in ihr Geschäft musste, war sie gezwungen, die Feuerwehr zu verständigen: „Die hat das Fahrradschloss dann entfernt“, erzählt sie. Sie betont, dass sie selbst Fahrradfahrerin sei und sich eine fahrradfreundliche Innenstadt wünsche. „Aber uns fehlt ein entsprechender Stellplatz.“