Sozialverband in Neuss : „Kurve kriegen“ - Eine Erfolgsgeschichte für den SKM
Neuss Der Sozialverband ist unter Druck und fürchtet, letzte Reserven angreifen zu müssen. Das gab es noch nie, ist aber erklärbar.
(-nau) Wenn es eines Beispiels für die wichtige Rolle bedürfte, die Sozialdienste in der Gemeinschaft spielen, dann hat ihn Sara Glanz erbracht. Sie stellte bei der Mitgliederversammlung des Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) am Mittwochabend im Haus Derikum das Projekt „Kurve kriegen“ vor, dass Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 15 Jahren von der schiefen Bahn holen und ihr Abrutschen in die Kriminalität verhindern soll.
Bei diesem kriminalpräventiven Projekt der Polizei steuert der SKM in Neuss die pädagogische Komponente bei. Für Serena Becker, seit dem 1. September Geschäftsführerin des Verbandes, gehört „Kurve kriegen“ zu den „Perlen des SKM“. Weil, wie sie hinzufügt, es messbare Ergebnisse gibt. „Wenn ein Jugendlicher nämlich nicht mehr straffällig wird und aus einer kriminellen Karriere aussteigt“, sagt sie.
Der Bericht am Ende der Tagesordnung war offenbar auch als kleines Trostpflaster gedacht, denn der Sozialverband steht – wie viele andere derzeit auch – schwer unter Druck. Grund sind die finanziellen Belastungen, die sich auch aus den gerade gefassten Tarifabschlüssen ergeben. Das Defizit des vergangenen Jahres in Höhe von 133 000 Euro kann der SKM noch aus einer über einen langen Zeitraum angesparten Rücklage ausgleichen. Dieses „Minus“ war nach Angaben von Schatzmeister Stephan Meiser erwartet worden.