Kurze Bauzeit spricht für Flüchtlingsunterkunft aus Holz

Dem Sozialdezernenten der Stadt Kaarst liegen Angebote mehrerer Hersteller vor.

Kaarst. Es werden keine klassischen Zweifamilienhäuser. Aber: Sie könnten in verhältnismäßig kurzer Zeit für viele Menschen stabile, trockene und warme vier Wände bieten. Wie genau die Holzhäuser für die Unterbringung von Flüchtlingen, die im Moment in aller Munde sind aussehen könnten, weiß Sozialdezernent Sebastian Semmler noch nicht. Mit der gängigen Vorstellung von einem Blockhaus werden diese Gebäude sicher wenig zu tun haben.

Kurze Bauzeit spricht für Flüchtlingsunterkunft aus Holz
Foto: Hersteller

Grundsätzlich gilt: Beim Holzrahmenbau werden Elemente von zwölf Metern Länge vorgefertigt, die Fenster sind integriert. Zur Wahl stehen verschiedene Fassaden aus Holz oder mineralischem Putz. Zwischen die Holzständer kommt eine Zellulose-Dämmung, dazu Holzwerkstoffplatten; auf der Installationsebene Gipskarton. Die Außenwände sind etwa 36 Zentimeter dick, der Innenraum ist individuell zu gestalten.

Die Vorteile dieser Bauweise, sagt der Hersteller, der der Stadt Kaarst wie auch anderen Kreis-Kommunen ein entsprechendes Angebot unterbreitet hat, liegen in der Kürze der Bauzeit und in der Energieeffizienz. Eine Unterbringung dieser Art bedeutet im Idealfall geringe Unterhaltskosten bei gleichzeitig robuster Gebäudesubstanz. Die Häuser sollen ökologisch, nachhaltig und schadstofffrei sein. „Auch alle brand- und schallschutztechnischen Bestimmungen, die für den Wohnungsbau vorgeschrieben sind, werden erfüllt“, sagt Sebastian Semmler.

Hinzu kommt eine kurze Lieferzeit. „Sie liegt ab Bestellung bei etwa drei Monaten“, sagt Semmler. Für den Aufbau der Fertigkomponenten selbst sind nur wenige Tage nötig. Die Holzgebäude, die ein festes Fundament erhalten, könnten so innerhalb weniger Monate fertig werden. Das Angebot an die Stadt Kaarst umfasst ein- beziehungsweise zweigeschossige Bauweisen für acht bis 136 Personen. Grünes Licht hat die Verwaltung von der Politik am Standort „Bauhof“ bislang für eine 45-Personen-Unterkunft in Modulbauweise. „Wir haben noch nichts bestellt“, betont Semmler.

Auch werde sich an der schon erfolgten Bestellung der Modulunterkünfte nichts ändern. Sollten die Holzhäuser Zustimmung finden, würde das für das Bauhof-Areal gedachte Modul ganz sicher an anderer Stelle eingesetzt.

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