Händelarien auf der Blockflöte

Saison der Zeughauskonzerte beginnt im Oktober. Karten gibt es ab sofort.

Neuss. Was heute das Smartphone ist, war früher die Blockflöte. „Ein ordentlicher Gentleman ist niemals ohne seine Blockflöte aus dem Haus gegangen“, sagt Kulturreferent Rainer Wiertz. Eines der diesmal zehn Konzerte in der neuen Saison im Zeughaus widmet sich ganz diesem Instrument, das viele heute nur noch mit dem Musikunterricht der Grundschule verbinden. Stefan Temmingh und sein Ensemble — „ein Shootingstar auf der Blockflöte“ — wird die Schlager des 18. Jahrhunderts spielen, wie Wiertz es beschreibt. Am 6. November um 20 Uhr startet das Konzert mit Händelarien, „von denen jeder mindestens die Hälfte der Melodien kennt“.

Saisonauftakt ist allerdings bereits am 9. Oktober um 20 Uhr. Der Wiener Pianist Till Fellner wird auf dem neuen Flügel des Zeughauses Werke von Bach, Mozart, Haydn und Schumann spielen. Ebenfalls ans Klavier, das in dieser Konzertsaison ohnehin eine zentrale Rolle spielt, setzt Organisator Wiertz die beiden Studenten der Robert-Schumann-Hochschule Amina Taikenova (27) und Georg Kjurdian (19) in einem Jungmeisterkonzert am 15. November ab 20 Uhr. Auf die beiden folgt Bariton Dietrich Henschel und Pianist Florian Uhlig, die am 26. November einen Balladenabend gestalten. „Balladen sind sehr anstrengend für Sänger“, sagt Wiertz. „Daher war es nicht einfach, jemanden zu finden, der das gut machen würde.“ Umso mehr begeistert es den Kulturreferenten, Dietrich Henschel gefunden zu haben. „Er hat eine außergewöhnliche Ausstrahlung.“ Auf dem Programm am 26. November, 20 Uhr, stehen unter anderem Prometheus von Goethe in Bearbeitungen von Franz Schubert und Hugo Wolf sowie die Loreley von Heine in einer Version von Franz Liszt.

Ob die fünf Holzbläser plus Pianistin von Berlin Counterpoint am 23. Januar, Jungmeister Joseph Moog am Klavier, 5. Februar, das Modigliani Streichquartett am 17. Februar oder das Jerusalem Chamber Music Festival am 28. März — das Programm im zweiten Halbjahr geht weiter, wie es 2013 begonnen hat: hochkarätig. Wer klassische Musik mag oder sie kennenlernen will, wird hier auf seine Kosten kommen, auch weil Musikwissenschaftler Matthias Corvin 45 Minuten vor jedem Konzert eine Einführung gibt.

“ Karten und das komplette Programm gibt es im Internet

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