Dormagen trifft auf Aufstiegskandidat Coburg

Den Handball-Zweitligisten plagen Personalsorgen. Drittligist Neuss spielt gegen Schlusslicht.

Dormagen. Erst zwei Siege, dann zwei Niederlagen — Jörg Bohrmann ist mit der Ausbeute, die der TSV Bayer Dormagen zum Auftakt der Zweiten Handball-Bundesliga einfuhr, alles andere als unzufrieden: „Es war kein Spiel dabei, in dem wir chancenlos waren oder im Nachhinein von einem gebrauchten Tag gesprochen hätten“, stellt der Trainer fest, „im Gegenteil: Wir waren in jedem Spiel mindestens auf Augenhöhe.“ Doch jetzt wird’s happig für den Vorjahresaufsteiger: Mit dem HSC Coburg, heute ab 19 Uhr im Bayer-Sportcenter zu Gast, „kommt eine ganz andere Hausnummer als unsere bisherigen Gegner“, sagt Bohrmann. Die Bayern liegen derzeit auf Rang drei der Tabelle, und der Dormagener Trainer ist davon überzeugt, dass sie dort auch am Ende der Saison landen werden: „Mindestens“, sagt Bohrmann, „die haben zusammen mit Minden und Erlangen den mit Abstand besten Kader der Liga.“ Und wie die beiden Erstliga-Absteiger haben die Coburger auch das erklärte Ziel, den Sprung in die „stärkste Liga der Welt“ zu schaffen.

Bohrmann ist trotzdem überzeugt: „Wir werden wieder alles versuchen, für Coburg ein Gegner auf Augenhöhe zu sein.“ Das gelang vor Jahresfrist, als die Coburger am neunten Spieltag anreisten und dem TSV mit dem 33:29 den ersten Heimsieg nach ihrem Zweitliga-Aufstieg gestatteten. Ob das heute erneut gelingt, hängt in Bohrmanns Augen von einem ganz wesentlichen Faktor ab: „Die entscheidende Frage wird sein, ob die Kraft reicht.“

In der Dritten Liga wirkt bei den Handballern des Neusser HV die Niederlage gegen die HSG Krefeld (26:32) noch immer nach. Auch vor dem Heimspiel heute Abend (Anwurf 19 Uhr) in der Hammfeldhalle gegen den noch punktlosen Aufsteiger ATSV Habenhausen aus Bremen kreisen die Gedanken von NHV-Trainer René Witte vor allem noch um jene 22 Minuten, in denen Krefeld mit einer Serie von 17:6-Toren vorentscheidend davonzog. Und ihn ärgert, dass es seine Jungs nach einem Drei-Tore-Vorsprung (8:5/19. Minute) in fast schon fahrlässiger Weise versäumt hätten, sich deutlicher vom Gegner abzusetzen.

Obwohl Niklas Weis (Hand-OP), Bennet Johnen (Muskelfaserriss) und Max Murawski (beruflich verhindert) ausfallen und Marcus Bouali nach verletzungsbedingter Pause die Wettkampfhärte fehlt, muss gegen Habenhausen die Qualität des NHV einfach ausreichen. Witte mahnt zwar pflichtgemäß vor dem Schlusslicht, „mit Leichlingen und Fredenbeck hatten die wirklich ein Top-Auftaktprogramm“, und warnt vor der „sehr kompakten 6:0-Deckung“ der Hansestädter, doch er lässt an seinen Absichten keinen Zweifel: „Da sind zwei Punkte Pflicht!“

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