Arbeiten an Heiligabend (3): Frank Janssen verschiebt das Fest

Frank Janssen ist Heiligabend häufiger arbeiten gewesen als zu Hause.

Neuss. Frank Janssen hat sich daran gewöhnt, an Heiligabend zu arbeiten. In den vergangenen zehn Jahren hatte der Schaltmeister der Stadtwerke Neuss nur zwei Mal am 24. Dezember frei — 2000 und 2005. Ansonsten verbringt er die Tage, an denen andere mit ihren Familien feiern, regelmäßig in der Leitstelle an der Moselstraße.

Dieses Jahr ist er für die Spätschicht eingeteilt. „Da ist dann am 24. nicht viel mit Weihnachten feiern“, sagt er. „Ich schlafe aus, gehe mit dem Hund, frühstücke, und dann ist der Vormittag auch schon fast wieder um.“ Gegen 12.30 Uhr macht er sich von Duisburg aus auf den Weg, eine Stunde später beginnt seine Schicht — um 21.30 Uhr endet sie.

Seit 13 Jahren arbeitet der 49-Jährige bei den Neusser Stadtwerken — den gesamten Heiligabend zu Hause war er in den seltensten Fällen. „Vorher war ich Springer, da wurde ich noch häufiger eingeteilt. Aber mich hat das nie gestört.“ Stressiger als andere Tage sei der Heiligabend in der Regel auch nicht. „Vor allem, wenn es nicht so kalt ist, gibt es weniger Störfälle“, sagt er. Mit der anfallenden Arbeit am Leitsystem gebe es aber auch so genug zu tun.

Gefeiert wird beim Duisburger seit einigen Jahren traditionell ohnehin erst am 1. Weihnachtstag. Dann trifft sich die ganze Familie bei seinen Schwiegereltern, es wird Gans gegessen, und unter dem Weihnachtsbaum liegen die Geschenke. Bei den Janssens selbst gibt es nämlich keinen Baum — „da würde sich vor allem die Katze freuen.“

Als seine beiden inzwischen erwachsenen Söhne noch jünger waren, kam er mit seinen fünf Geschwistern und deren Familien am Heiligabend noch zu seinen Eltern. „Da ist es dann gar nicht aufgefallen, ob ich da war oder nicht“, sagt er lachend. „Vor allem nicht, als dann die Geschenke aufgemacht wurden.“

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