Doch Wohnbebauung auf Münsterschul-Gelände?

Bürgermeister erwartet Baugenehmigung im ersten Quartal 2014. Hafenbetriebe kündigen Klage an.

Neuss. Auf ein „sicherlich erfolgreiches Jahr für Neuss“ blickt Bürgermeister Herbert Napp zurück. Am Donnerstag nannte er wie zu erwarten die Entscheidung für das Möbelhaus („ein Jahrhundertprojekt“), aber auch den Bau des Pierburg-Werks mit Gießerei zwischen Hafenbecken I und II oder die ausreichende Bereitstellung von U 3-Plätzen zum 1. August, dem Stichtag für den Rechtsanspruch. Doch es gibt auch ungelöste Baustellen: Eine liegt in der Innenstadt.

Nach wie vor gammeln die Gebäude der früheren Münsterschule zwischen Batteriestraße und Rheinstraße vor sich hin. Wohnbebauung ist geplant, das möchten die gegenüberliegenden Hafenbetriebe verhindern, da sie — wegen des Schutzes künftiger Bewohner — um ihre Betriebsgenehmigungen fürchten. Sie haben bereits Klagen angekündigt.

Zwischenzeitlich war spekuliert worden, die Volksbank zeige Interesse an einer Bebauung und Nutzung. Das hätte, bei Wegfall der Wohnbebauung, den Konflikt entschärft. Doch einstweilen blieb es bei Gerüchten. Bürgermeister Napp jedenfalls sieht nun doch das Projekt Wohnbebauung auf dem Weg.

Nach langer Verzögerung hat die Stadt im September den Kaufvertrag mit Investor Kontrola/Bouwfonds unterschrieben, der vor mehr als drei Jahren den Wettbewerb für das Gelände gewonnen hatte. Ein Bauantrag — für die Wohnbebauung — ist gestellt, die Genehmigung könne wohl im ersten Quartal 2014 erteilt werden, sagt Napp. Und die zu erwartenden Klagen? Unwahrscheinlich sei es, dass die eine aufschiebende Wirkung hätten, meint der Bürgermeister. Falls doch, könne eine geänderte Baugenehmigung erteilt werden, die „unter Berücksichtigung des Klägers das Projekt doch noch möglich machen kann.“ Das ließe sich wiederholen — in der Zeit werde dann aber weiter gebaut, ist Napp überzeugt. „Kontrola will starten“, sagt der Stadtchef und ergänzt: „2014 wird es losgehen.“

Auch der Abrissantrag ist gestellt. Der Abbruch der Gebäude ist kompliziert und aufwendig. Sind sie dann irgendwann abgerissen, fehlt — bis zu einem Neubau gleich welcher Art — auf jeden Fall ein Lärmschutz für die sich anschließende Innenstadtbebauung.

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