Regierungsbezirk birgt mehr Kies als gedacht

Konverter-Gegner aus Meerbusch dürfte das Ergebnis des Geologischen Dienstes freuen: Damit steigen die Chancen, dass die Kaarster Dreiecksfläche vom Regionalrat umgewidmet wird.

Im Planungsausschuss des Regionalrats der Bezirksregierung Düsseldorf hat der Geologische Dienst am Donnerstag die aktuellen Zahlen des Rohstoffmonitorings vorgestellt. Besonders interessant für Meerbusch waren dabei die Zahlen zum Kiesabbau. Denn die Dreiecksfläche in Kaarst, die der Netzbetreiber Amprion als Konverter-Standort favorisiert, ist eine Kies-Abgrabungsfläche. Ein Beschluss des Regionalrats wäre nötig, um sie umzuwidmen und die Fläche als möglichen Standort im Rennen zu halten. Fällt der Regionalrat keine Entscheidung, kommt der Konverter nach Osterath.

Guido Schäfer vom Geologischen Dienst präsentierte die Ergebnisse: Im Planungsgebiet Düsseldorf gab es zum Stichtag 1. Januar 2018 insgesamt 106 Monitoringflächen für die Rohstoffgruppe Kies/Kiessand mit insgesamt 4680 Hektar. Das Restvolumen beträgt 209 Millionen Kubikmeter. Das ergebe einen Versorgungszeitraum von noch 23,8 Jahren, sagte Schäfer.

Die Regionalplanungsbehörde sei von diesen Ergebnissen des Geologischen Dienstes positiv überrascht gewesen, erklärte Martin Huben von der Bezirksregierung Düsseldorf. Sogar so überrascht, dass sie die Ergebnisse zunächst gar nicht glauben wollten. Überprüfungen hätten aber ergeben, dass die Zahlen plausibel seien. Die Vorgaben des Landesentwicklungsplan können so voll erfüllt werden. Der Landesentwicklungsplan legt fest, wie Flächen genutzt und entwickelt werden sollen.

Der Technische Dezernent der Stadt Meerbusch, Michael Assenmacher, verließ den Plenarsaal am Donnerstagvormittag positiv gestimmt: „Die Aussage heute war deutlich: Im Regierungsbezirk gibt es mehr Kies als bisher angenommen wurde. Die bisherige Sorge, dass es zu wenig Kies gibt, um den Landesentwicklungsplan erfüllen zu können, ist damit vom Tisch.“ Assenmacher hofft auf eine Entscheidung: „Jetzt sehe ich den Regionalrat in der Pflicht und hoffe, dass er den Mut hat, die Umwidmung der Dreiecksfläche in Kaarst prüfen zu lassen.“

Auch die Kaarster kämpfen gegen den Konverter. Aber Assenmacher betont: „Es geht in der Frage des Konverter-Standorts nicht darum, sich zwischen den Städten den Schwarzen Peter zuzuschieben. Für mich ist das Schutzgut Mensch das wichtigste Kriterium in dieser Entscheidung. Ganz objektiv betrachtet, ist dieses bei der Dreiecksfläche in Kaarst weniger betroffen als in Osterath. Darauf sollte der Regionalrat Rücksicht nehmen.“

Das Thema Konverter schob der Vorsitzende Michael Hildemann (SPD) zu Beginn der Sitzung auf das nächste Treffen des Regionalrats am 12. Juli. Bis dahin wollen die Fraktionen auch in einer Klausurtagung noch mal beraten.

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