Drei Entwürfe für Supermarkt in Büttgen

Drei Bewerber haben Entwürfe für den Bau eines Supermarktes in Büttgen eingereicht.

Kaarst. Das war anders geplant: Eigentlich hatte Bürgermeister Franz-Josef Moormann am Donnerstag auf den Berliner Platz eingeladen, um der Presse die drei besten Entwürfe des Interessenbekundungsverfahrens für den Bau eines Supermarktes im Büttgener Zentrum zu präsentieren. Doch die Gegner der Ansiedlung hatten den Termin spitzbekommen, und so musste sich das Stadtoberhaupt abermals für die Planung rechtfertigen.

Nein, mit dem Erlös aus einem Grundstücksverkauf wolle die Stadt nicht Ikea gegenfinanzieren. Nein, die Birkhofstraße sei nicht besser geeignet, da herrsche im Stadtrat Einvernehmen. Und ganz entschieden nein, der Berliner Platz sei bestimmt nicht als Standort ausgewählt worden, weil dort keine Prominenz wohne. Erst nach einer knappen halben Stunde konnte Moormann sein eigentliches Vorhaben in die Tat umsetzen. „Wir wollten die Öffentlichkeit vor der gemeinsamen Sitzung von Planungs- und Hauptausschuss am 26. September, bei der die Ergebnisse des Verfahrens vorgestellt und diskutiert werden, über den Sachstand in Kenntnis setzen“, so Moormann. Dass der Bau des Rewe-Supermarktes umgesetzt werde, sei inzwischen wahrscheinlich. „Ich gehe zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr davon aus, dass Kaiser’s seinen Vertrag verlängern wird. Das sah vor vier Wochen nocht ganz anders aus“, erklärt Moormann.

Sechs Bewerber hatten Projektvorschläge für den Supermarkt in Büttgen eingereicht, drei hat die Verwaltung in die engere Auswahl gezogen: die Gebrüder Winterling aus Kaarst, K&K aus Oberhausen sowie Ten Brinke aus Bocholt. Zwei Büros, außer K&K, hätten sogar Alternativplanungen für eine Ansiedlung im westlichen und im östlichen Bereich des Berliner Platzes erstellt, sagt Bruno Nelles. „Wir wollen uns zwar noch nicht festlegen, die Tendenz geht aber in Richtung Westen“, so der Planungsexperte der Verwaltung.

Prinzipiell hätten alle drei Entwürfe die wichtigen Anforderungen erfüllt: „Eine Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern, mindestens 60 Parkplätze und eine realisierbare Lösung, wie der Anlieferverkehr abzuwickeln ist“, zählt Nelles auf. Differenzierungen gebe es etwa in der äußeren Gestaltung. „Ten Brinkes Entwurf wirkt sehr futuristisch, auch K&K setzt auf eine moderne, warme Fassade, während Winterling mit viel Klinker und den Pultdächern eher klassisch daherkommt“, nennt Nelles Beispiele. Auffällig: Bei K&K können nicht nur die drei Kastanien erhalten werden, auch die Passagen zum Rathausplatz bleiben frei.

Nelles schätzt, dass selbst bei einem optimalen Verlauf des weiteren Verfahrens der Supermarkt kaum vor Ende 2015 eröffnen könne. „Wenn Kaiser’s tatsächlich im nächsten Jahr dichtmacht, hat Büttgen mindestens anderthalb Jahre eine Versorgungslücke“, gibt er daher zu bedenken.

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