Neue Mensa als Lernort

Angehende Servicekräfte bereiten auch für Mitschüler im Grevenbroicher BBZ das Essen zu.

Grevenbroich. Zum Wochenanfang wurde im Berufsbildungszentrum des Kreises an der Bergheimer Straße in Grevenbroich eine neue Mensa eingeweiht. Das Konzept, das beim Bau umgesetzt wurde, ist einzigartig, da die Mensa durch die Überdachung eines Innenhofes entstand und der Kreis mit einer Investitionssumme von rund einer Million Euro vergleichsweise geringe Kosten hatte.

Beachtet man, dass die anstehenden Sanierungskosten der ehemaligen Gebäudeaußenwände 720 000 Euro gekostet hätten, schmilzt die tatsächlich investierte Summe für die Mensa auf 280 000 Euro.

Zusätzlich werden 110 000 Kilowatt Wärmeenergie pro Jahr eingespart, denn die Mantelfläche, durch die die Wärme der Innenräume entweichen kann, wurde mehr als halbiert.

Der gewonnene Raum bietet den aktuell 50 Schülern des Berufsfeldes „Servicekraft im Gastronomiegewerbe“ die Möglichkeit, ihre im Unterricht erworbenen Kenntnisse praktisch umzusetzen, wie Klaus Naber, der verantwortliche Fachgebietsleiter am Grevenbroicher Berufsbildungszentrum (BBZ), erklärt.

Zur Einweihung servierten die Auszubildenden den geladenen Gästen, zu denen Vertreter des Kreistags und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gehörten, einen alkoholfreien Begrüßungscocktail und ein warmes Mittagessen.

Auch die 18-jährige Anna Seelig, die Anfang September ihre Ausbildung am BBZ begann, reichte Erfrischungen. Für sie sind die zwei Jahre, die sie am BBZ verbringen wird, eine Etappe auf ihrem Weg zu einem Ausbildungsplatz, denn sie will den Realschulabschluss erreichen und strebt anschließend eine Ausbildung im öffentlichen Dienst an.

Die während ihrer Ausbildung zur Servicekraft erlernten Fähigkeiten seien aber nicht umsonst, wie sie findet: „Wir kochen sehr viel und lernen, zu organisieren. Das kann ich in meinem Leben sehr gut gebrauchen“, sagt Anna Seelig.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bezeichnet die neue Mensa unterdessen als „atmos-phärische Bereicherung“ des Berufsbildungszentrums und lobte die Konzeption, die „das Nützliche mit dem pädagogisch Wichtigen“ verbinde.

Von den 2300 Schülern, die aktuell das BBZ besuchen, können theoretisch 82 in der Mittagspause eine Mahlzeit in den neuen Räumen einnehmen. Da die Mittagspause jedoch nur eine halbe Stunde dauert, bleibt abzuwarten, ob die Schüler dieses Angebot annehmen.

Die Nutzung als Veranstaltungsraum steht aber außer Frage, denn das lichtdurchflutete Atrium bietet ausreichend Platz für 200 Personen und ist ein baulicher Höhepunkt im Grevenbroicher Schulzentrum.

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