Weniger Säuglinge sterben

Laut den Zahlen des statistischen Landesamtes sinkt die Sterblichkeit im ersten Lebensjahr in der Stadt. Sie liegt aber immer noch weit über dem Landesdurchschnitt.

Mönchengladbach. Dieses Ergebnis ist angesichts der verbesserten medizinischen Möglichkeiten keine Überraschung: Innerhalb von 35 Jahren ist in Mönchengladbach die Säuglingssterblichkeit um mehr als 74 Prozent gesunken.

Starben laut Statistischem Landesamt Nordrhein-Westfalen im Jahr 1976 in Mönchengladbach noch 59 Kinder vor ihrem ersten Geburtstag, so hat sich das Bild innerhalb von 35 Jahren deutlich geändert. 2011 sind in Mönchengladbach nur noch 15 Kinder gestorben — 74,6 Prozent weniger als noch 1976.

Aber die Grundsteine für diesen Erfolg wurden auch schon vor der Geburt gelegt: „Die bessere Schwangerschaftsbetreuung hat mit dazu beigetragen, dass die Säuglingssterblichkeit kontinuierlich gesunken ist“, sagt Michael Lobscheid, Sprecher der Krankenversicherung IKK, die die Zahlen ausgewertet hat.

Weniger positiv: Mönchengladbach lag 2011 mit 7,5 Todesfällen auf 1000 Geburten weit über dem Durchschnitt von 4,2 in NRW. Rund die Hälfte der Säuglinge verstarb in den ersten sechs Tagen nach der Geburt, häufigste Todesursachen waren dabei Frühgeburten, Sauerstoffmangel und angeborene Fehlbildungen an Organen.

Ein zu geringes Geburtsgewicht und eine zu frühe Geburt können beispielsweise durch Zigaretten- und Alkoholkonsum in der Schwangerschaft sowie das Verpassen der Vorsorgeuntersuchungen begünstigt werden.

Das trifft besonders oft die unteren sozialen Schichten. „Leider haben Studien ergeben, dass gerade Schwangere aus unteren sozialen Schichten die Vorsorgemöglichkeiten für Mutter und Kind seltener nutzen, obwohl bei ihnen statistisch mehr Risikoschwangerschaften auftreten. Hier muss künftig noch mehr Aufklärungsarbeit von allen Beteiligten geleistet werden“, so Lobscheid.

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