Russin berichtet über Atommüll

Mönchengladbach. Die Idee des Mönchengladbacher Friedensforums, eine Städtepartnerschaft mit der russischen Stadt Angarsk ins Leben zu rufen, ist durch das Nein des Mönchengladbacher Stadtrats vorerst auf Eis gelegt.

„Wir lassen uns dennoch nicht entmutigen“, sagt Edmund Erlemann für das Friedensforum. Durch Kontakte auf vielen gesellschaftlichen Ebenen zwischen den Bürgern beider Städte soll nun „die Partnerschaft von unten wachsen“.

Ein erster Schritt ist der derzeitige Besuch der russischen Umweltschützerin und Journalistin Swetlana Slobina aus Angarsk in Mönchengladbach: „Wir haben zunächst den Kontakt zur einer renommierten Atomkraftgegnerin gesucht, es soll aber nicht der einzige bleiben“, sagt Bernhard Clasen, Vorsitzender des Forums.

Slobinas Bericht soll den Menschen in Mönchengladbach bewusst machen, dass „Atomenergie nicht beherrschbar ist“ und dass das Problem der Endlagerung von Atommüll noch ungelöste sei, so Erlemann. Angarsk gehört zu den vier russischen Städten, in die seit den 90er Jahren von Gronau aus abgereichertes Uran transportiert wird.

Am Sonntag berichtet Swetlana Slobina ab 19 Uhr im Alten Pfarrsaal der Hauptpfarre, Abteistraße 41, über die Folgen der Atommülllagerung für die rund 230 000 Menschen in ihrer sibirischen Heimatstadt. Die engagierte Umweltschützerin will sich nicht damit abfinden, „dass die Stadt zur Atommüllkippe wird“. Die Fässer würden unter freien Himmel liegen. Trotz Vertuschungsversuche sei kürzlich bekannt geworden, dass in ihrer Heimatstadt die Krebsrate doppelt so hoch sei wie in benachbarten Städten. jfg

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