Anwohner in Mönchengladbach verärgert Wildwuchs auf dem Bürgersteig an der Hohenzollernstraße

Gladbach. · Anwohner ärgern sich über einen gesperrten Gehweg und den Müll hinter dem Zaun.

 Der Gehweg der Hohenzollernstraße wird hinter der Grundschule allmählich zur Grünfläche. Anwohner sind verärgert.

Der Gehweg der Hohenzollernstraße wird hinter der Grundschule allmählich zur Grünfläche. Anwohner sind verärgert.

Foto: Holger Hintzen

Wenn Hartmut Engels auf die Hohenzollernstraße schaut, ist er nicht angetan. Gelinde gesagt. „Man muss sich schämen, Anwohner dort zu sein und diesen Schmutz – Unrat, Hundekot, Unkraut – Tag für Tag sehen und ertragen zu müssen“, schimpft Engels. Dort, damit ist ein Stück Hohenzollernstraße schräg gegenüber Engels’ Wohnung gemeint: Ein rot-weißer Plastikzaun sperrt den Gehweg entlang der Rückfront der Grundschule Regentenstraße. Hinter dem Plastik haben sich Wildkräuter in den Ritzen zwischen Gehwegplatten üppig entwickelt. Einige Pflanzen haben sogar die Krone der Mauer erobert, welche die Schule zur Hohenzollernstraße hin einfriedet. Für einige Passanten ist das innerstädtische Biotop offenbar ein Mülleimer. Was mehr erstaunt: Der Zaun wurde vor fast einem Jahr aufs Trottoir gestellt. Passiert ist seitdem: nichts.

Anwohner hatten in den vergangenen Monaten hingegen viel Stoff zum Grübeln. Steht der Zaun etwa da, weil man sonst vom Gehweg in die Klassenräume und Vorräume der Toiletten des Schulpavillons gucken könnte? So lautet jedenfalls eine Theorie. Doch über Ursachenforschung hinaus beschäftigen die Anlieger auch die Folgen. „Man wird seit vielen Monaten gezwungen, als Fußgänger auf den Radweg auszuweichen, gerade dort wo vor einigen Jahren ein Radfahrer zu Tode gekommen ist“, sagt Hartmut Engels. „Es ist unverantwortlich, dass Kinder und Mütter mit Kinderwagen oder auch Rollatorfahrer an einer so viel befahrenen Straße den engen Radweg, der auch schon mit Unkraut zuwächst, als Ausweichfläche benutzen müssen.“

Läuft alles so, wie es die Stadtverwaltung plant, sollte das Problem gegen Ende der Sommerferien behoben sein. Bis dahin will sie die Ursache des ganzen Übels beseitigen. Und die ist laut Stadt in der Mauer entlang des Gehwegs zu finden. Der Pavillon dahinter wurde im Oktober 2018 fertiggestellt. Weil ein Statiker freilich zu dem Ergebnis gekommen war, dass die Mauer zwar nicht akut einsturzgefährdet, aber „rein rechnerisch“ auch nicht mehr völlig standsicher sei, so die Stadt, wurde der Gehweg davor „sicherheitshalber“ gesperrt. „Es sollte verhindert werden, dass die Mauer einstürzt, wenn etwa ein Kehrfahrzeug sie streifen würde“, sagt Mike Offermanns von der städtischen Pressestelle. Für die Stadttochter Mags bedeutete diese Vorsichtsmaßnahme: Sie stellte zwar nach eigenen Angaben im September 2018 den Zaun auf, doch Grün schneiden konnte sie dahinter nicht. Die Grundschüler auf der anderen Seite sind ebenfalls durch einen Zaun gesichert, der ihnen den Zugang zum Gelände unmittelbar an der Mauer versperrt.

Bis jetzt stehe noch keine neue Mauer, weil dieses Bauvorhaben ausgeschrieben werden musste, so die Stadt. Das Verfahren brauchte so lange, dass die Bauarbeiten in den Osterferien noch nicht beginnen konnten.

Das soll sich nun endlich ändern: In den Sommerferien, so Offermanns, werde ein Unternehmen loslegen. Nicht nur die Mauer werde erneuert, sondern auch restlicher Bauschutt rund um den Pavillon weggeräumt. Und der Schulhof soll eine neue Decke erhalten. Mit dem Ende der Ferien sollen auch die Bauarbeiten beendet sein, sagt die Stadt. Und fügt vorsichtshalber hinzu: Vielleicht seien in der ersten Schulwoche noch einige „Restarbeiten“ nötig.

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