Spazierweg in Mönchengladbach Niersverband plant Bänke an Spazierweg

Bonnenbroich-Geneicken. · Schön ist der Weg am Rückhaltebecken Geneicken – doch Spaziergänger vermissen Bänke.

 Bislang gibt es nur eine Bank an der Sonnenstraße – zum Unmut von Dieter Tillen und seiner Frau.

Bislang gibt es nur eine Bank an der Sonnenstraße – zum Unmut von Dieter Tillen und seiner Frau.

Foto: Milena Reimann

Es würde sich schon lohnen, hier zu verweilen: Die Niers plätschert vor sich hin, die Sonne lässt die Bäume grün leuchten, ab und zu kann man Vögel entdecken, die im Hochwasserrückhaltebecken in Geneicken nisten. Doch wer an dem Spazier- und Radweg eine Pause machen will, findet keine Sitzgelegenheit: Bänke gibt es bis auf eine an der Sonnenstraße keine. Und das, obwohl gleich um die Ecke ein Seniorenzentrum ist.

„Überall, wo die Leute sich in ihrer Freizeit bewegen, sind Bänke – außer an diesem wunderschönen Weg“, sagt Dieter Tillen. Der 83-Jährige ist oft mit seiner Frau auf der rund anderthalb Kilometer langen Strecke zwischen Sonnenstraße und Schloss Rheydt unterwegs. Seitdem das Rückhaltebecken vor rund drei Jahren fertiggestellt wurde, fehlen dort Sitzgelegenheiten. Tillen findet das bedauerlich, einerseits für die Menschen im Seniorenzentrum, die sich – so glaubt er – nicht viel weiter als bis zur einen Bank an der Ecke trauen würden. Andererseits ist sein Anliegen nicht ganz „uneigennützig“: Seine Frau, 80 Jahre alt, habe bei einem Spaziergang gesagt, dass es doch schön wäre, wenn sie auf ihrer Runde auch mal eine Pause machen könnten. „Hier wurde so viel Geld verbraten, aber an Bänke hat niemand gedacht“, sagt Tillen.

Der Niersverband habe
Vandalismus befürchtet

Ganz so ist es nicht: Beim Niersverband erklärt Jörg Langner, dass beim Bau des Hochwasserrückhaltebeckens mit Absicht keine neuen Bänke eingeplant wurden. „Bei der Planung haben wir aus verschiedenen Gründen auf Bänke verzichtet, ein gewichtiger war Vandalismus“, sagt er. Man habe vermeiden wollen, dass Bänke gewartet und ersetzt werden müssten. Zudem sei die Hauptaufgabe des Verbandes beim Rückhaltebecken dessen Bau gewesen – und nicht die Anlage eines Naherholungsgebiets.

Doch da nun viele Bürger die Wege nutzen, will der Niersverband drei Bänke auf seinem Grundstück aufstellen. Das betreffe zwar nicht den Weg direkt an der Niers, der gehöre nämlich Stadt, so Langner. Doch in der Nähe des Schlosses führe ein Parallelweg auf dem Damm quasi an der Niers entlang. Dort und im Bereich Geneickener Straße Richtung Sportplatz sollen Bänke installiert werden. Weil aber noch entschieden werden muss, welche Bänke es sein sollen, könne das Aufstellen noch bis zum Herbst dauern. Bis dahin müssen Spaziergänger sich gedulden.

Dieter Tillen und seine Frau haben aber schon eine Strategie entwickelt, wie sie die Zeit überbrücken: „Wir laufen nie die ganze Runde auf einmal“, erklärt Tillen. Auf halbem Weg kehrt das Paar im Schloss Rheydt ein. Dann gibt es Wein und Pizza – und frisch an den Rückweg.

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