Hardt: Engel für 72 Stunden

Jugendliche reden nicht lange, sie packen an und machen mit bei „Uns schickt der Himmel“.

Mönchengladbach. Anke Kuntz, Leiterin der Stadt-Kindertagesstätte Gartenkamp, ist begeistert: "Es ist großartig zu sehen, wie motiviert und in guter Stimmung die junge Leute hier arbeiten. Am liebsten würde ich sie für den Kindergarten adoptieren."

Der Anlass für Kuntz´ Begeisterung wird bei einem Blick in den Garten der Tagesstätte deutlich: Dort sind 15 junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren, alle Gruppenleiter der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) in Hardt, damit beschäftigt, den maroden Bauwagen vom Boden bis zum Dach zu sanieren. Andere streichen währenddessen ein Spielhaus mit Holzlasur, säen Rasen oder malen Gartenmöbel bunt an.

Die Hardter Gruppe nimmt am Projekt "72 Stunden - uns schickt der Himmel" der katholischen Kirche teil, an der sich deutschlandweit rund 100000 Jugendliche beteiligen.

Als der Aufruf zur Jugendsozialaktion kam, war für die Gruppenleiter klar, dass sie mitmachen würden. "Wir haben 2003 schon mal an so einer Aktion teilgenommen, und es viel Spaß gemacht", erklärt Mona Gaffron. Klar war auch, dass sie sich ein Projekt in Hardt suchen würden.

Schnell einigen sie sich auf die Kita, zu der viele eine persönliche Beziehung haben. "Ich war selbst hier", sagt Gaffron, "und viele andere aus unserer Gruppe auch."

Zu tun gibt es genug. "Der Bauwagen konnte von den Kindern nicht mehr zum Spielen genutzt werden", erklärt die Kita-Leiterin, "und wir hatten weder die Zeit noch das Material, um ihn wieder in Ordnung zu bringen." Das tun nun die Mitglieder der KJG: sie haben die Innenverkleidung herausgerissen und erneuert, das Dach saniert und die Wände bunt gestrichen.

Alle, die nicht am Bauwagen beschäftigt sind, suchen sich andere Aufgaben. "Sie sind wirklich motiviert, nicht nur zu reden, sondern die Dinge anzupacken", sagt Kuntz. "Sie haben beim Aufräumen lange Stangen gefunden und gleich beschlossen, daraus auch noch ein Tipi zu bauen."

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