Willich: Kulturhalle für Frauenchor
Der Willicher Frauenchor darf vorübergehend in der Kulturhalle proben. Zuvor sangen die Damen für die Politiker.
Willich. Mit einem Ständchen läuteten rund 70 Frauen vom Chor "Frauenpower" den Schulausschuss am Donnerstagabend ein. Schließlich ging es auch um sie, als der Ausschuss darüber entschied, dass die Willicher Verwaltung ein Konzept dazu erarbeiten soll, wie kulturtreibende Vereine die städtischen/schulischen Einrichtungen genauso wie Sportvereine auch nutzen können.
So soll die Verwaltung das aktuelle Raumproblem des Frauenchors dahingehend lösen, dass sie den Sängerinnen die Schiefbahner Kulturhalle vorübergehend zur Verfügung stellt.
Das ganze Thema wurde auf Antrag der SPD behandelt, die helfen wollte: Der Chor hatte Anfang des Jahres selbst bei der Stadt angefragt, ob Proben in der Gesamtschule oder in der Grundschule Wekeln möglich seien, aber eine Absage erhalten. Die Verwaltung hatte ihre Ablehnung damit erläutert, dass Schulen und die Kulturhalle grundsätzlich nicht für regelmäßige Nutzungen geöffnet würden, außerdem habe die Gesamtschule eine entsprechende Anfrage abgelehnt. Die Verwaltung begründete das mit Problemen bei der Übertragung der Schlüsselgewalt, den zusätzlichen Hausmeister-Stunden, der Reinigung und der Schaffung eines Präzedenzfalles.
In der Sitzung rechneten Dezernent Christoph Gerwers und Ordnungsamtsleiter Martin Zinnel vor, dass Kosten von rund 3000 Euro anfallen würden, wenn der Frauenchor in einer Schule probe. SPD, CDU und FDP waren sich einig, dass sie diese Argumente nicht gelten lassen wollten. Ulli Winkler (SPD) meinte, dass es in Willich trotz des Kaisersaals und des Saales bei Krücken keine für einen Frauenchor geeigneten privaten Räume gebe. Die Verwaltung habe "jeden Strohhalm" gesucht, um den Antrag von SPD und Chor abzulehnen. Ähnlich äußerten sich Bernd Sporckmann (CDU) und Hans-Joachim Donath (FDP). Die Zwischenlösung Kulturhalle entstand dann durch einen Vorschlag von Guido Görtz (CDU). nomi
