Tönisvorst gibt vier Irakern neue Heimat

Die Familie ist seit Anfang Mai in der Stadt. Integration durch Hilfe vor Ort.

Tönisvorst. Vorst und St. Tönis sind - sollten sie es je gewesen sein - für Thomas Kufen nun keine Unbekannten mehr. Geradezu staatsmännisch klingt das Lob des Mannes von Düsseldorf herüber: "Tönisvorst gehört zu einer der Städte, denen ein ganz besonderer Dank für die große Hilfsbereitschaft und Unterstützung ausgesprochen werden muss."

Thomas Kufen ist Integrationsbeauftragter des Landes Nordrhein-Westfalen. In dieser Funktion dankt er der niederrheinischen Kleinstadt dafür, dass sie Anfang des Monats vier Flüchtlinge aus dem Irak aufgenommen hat. Vier von insgesamt 22 Männern, Frauen und Kindern, die ihr Heimatland verlassen haben und in Nordrhein-Westfalen auf einen Neuanfang hoffen. Ohne Angst. Ohne Not. Ohne Verfolgung.

Es handelt sich um "Angehörige religiöser Minderheiten, die im Irak unter besonderem Verfolgungsdruck standen, alleinstehende Frauen mit Kindern und Menschen, die besonderer medizinischer Hilfe bedürfen," sagt Kufen. Aus Datenschutzgründen gibt er keine weiteren Informationen zu den Flüchtlingen heraus.

Bei der Verteilung der Iraker auf Städte in NRW hat man verwandtschaftliche oder freundschaftliche Verbindungen berücksichtigt. Die irakische Familie ist in St.Tönis untergebracht worden.

"Sie erhalten alles, was sie zum Leben brauchen", sagt Stadt-Pressesprecherin Catharina Perchthaler über die Neubürger. "Es ist ihnen ein Sprachkurs angeboten worden, denn ohne Sprachkenntnisse ist kein selbstbestimmtes Leben möglich." Der Aufenthalt der vier Iraker sei auf Dauer angelegt. "Auch der Arbeitsmarkt ist ihnen nicht verschlossen", so Perchthaler.

Rashid Nadeem, seit Jahren Ansprechpartner von Asylbewerbern in Tönisvorst, hat die Iraker bereits besucht und hilft ihnen, wo er kann.

"Wir möchten mithelfen, dass die Flüchtlinge sich bei uns willkommen fühlen und die Basis für eine gelingende Integration geschaffen wird," sagt Thomas Kufen und setzt in jedem Fall auf die Hilfe vor Ort - auf Vorst und St. Tönis.

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