Durch Friederike hat Willich 169 Bäume verloren

Umweltausschuss debattiert über Neuanpflanzungen, Blühstreifen und Elektromobilität.

Durch Friederike hat Willich 169 Bäume verloren
Foto: Kurt Lübke

Willich. Das Sturmtief Friederike hat in Willich gewütet. Neben den vielen Schäden auf Privatgrundstücken hat die Stadt insgesamt 169 Bäume verloren. Das erklärte die Technische Beigeordnete Martina Stall jetzt im Umweltausschuss.

Allein 52 Bäume gingen in Parks und auf Grünflächen verloren, auf den Friedhöfen wurden 25 Bäume durch den heftigen Sturm zerstört, an Straßen knickten 36 Bäume ein. „Es werden Nachpflanzungen erfolgen, wo es notwendig und sinnvoll ist“, sagte Stall und erklärte, dass die Haushaltsmittel nicht ausreichten für alle erforderlichen Ersatzpflanzungen. Sie regte an, zu Spenden für Bäume aufzurufen.

Es sind aber nicht immer nur Naturgewalten, die wertvolle Gehölze zerstören. Es kommt immer wieder vor, dass städtischen Bäumen fahrlässig oder mutwillig Schaden zugefügt wird. Sofern die Verursacher bekannt sind, müssen sie Schadenersatz leisten. Wenn ein stattlicher Baum gefällt werden muss, ist es nicht mit der Pflanzung eines Jungbaums getan. Nach der sogenannten Koch-Methode muss der Verursacher den Wert des gefällten Baumes finanziell ausgleichen. Das Geld wird in die Aufwertung bestehender Baumstandorte investiert.

Der Ausschuss beschloss die Umsetzung eines Blühstreifenkonzepts. Die SPD hatte es im November beantragt. Die Stadt möchte Landwirte zu nichts zwingen, sie setzt auf Freiwilligkeit. Von der Stadt an Landwirte verpachtete Ackerflächen sollen gemäß des Konzepts zu einem kleinen Teil in Blühstreifen umgewandelt und für fünf Jahre gepflegt werden.

Landwirte können geeignete Flächen vorschlagen. Die anteilige Pacht wird ihnen nach fünf Jahren rückwirkend erstattet unter der Voraussetzung, dass sie sich kontinuierlich um die Blühstreifen gekümmert haben. Darüber hinaus ist geplant, dass bislang konventionell angelegte Grünstreifen durch die Ansaat kräuterreicher Mischungen ökologisch aufgewertet werden.

Marc Preuhs (SPD) hält eine Mahd zwei Mal im Jahr für erforderlich wegen der Ausbreitung von Pflanzen wie dem Riesenbärenklau, von denen eine Gesundheitsgefahr ausgeht. „So ganz neu ist die Idee nicht“, gab Karl-Heinz Koch (FDP) zu verstehen: „Hans Brocker hat uns im Rahmen der Verleihung der Umweltpreise im vergangenen Jahr einen Sack Saatgut geschenkt.“

FDP und Grüne stellten je einen Antrag zum Ausbau der E-Mobilität. Die FDP möchte, dass die Stadt sich Gedanken macht über Kauf oder Leasing von Elektro-Autos und Elektro-Kommunalfahrzeugen sowie über die Anschaffung von E-Bikes zur dienstlichen Nutzung. Die Grünen bitten ebenfalls zu prüfen, welche neu zu kaufenden Fahrzeuge als Elektroautos angeschafft werden könnten. Darüber hinaus ist ihnen wichtig, die Zahl der Ladesäulen zu vergrößern. Als Standorte für die Ladesäulen schlagen die Grünen unter anderem die Rathäuser und den Parkplatz von „De Bütt“ vor.

Die Verwaltung hat bereits zum 31. Januar Förderanträge für zwölf Fahrzeuge und 16 Ladestationen eingereicht. Der Bund fördert mit dem Programm „Saubere Luft“ neben der Lade—Infrastruktur bis zu 75 Prozent der Mehrbeschaffungskosten von E-Fahrzeugen.

Lars Nehrling (SPD) regte an, über Erdgasautos, die mit Biogas betrieben werden, nachzudenken. Die Verwaltung wird ein Elektromobilitätskonzept erarbeiten, das dem Ausschuss vorgelegt wird.

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