Förderbescheid 340 000 Euro Fördergeld fürs „Wohnzimmer“

Vorst. · Die Bezirksregierung Düsseldorf unterstützt die Neugestaltung der Außenanlage. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten beginnen.

 Regierungspräsidentin Birgitta Rademacher (links) mit Bürgermeister Thomas Goßen sowie (von links) Perihan Barulay, Joanne Thiedecke und Heike Goßen.

Regierungspräsidentin Birgitta Rademacher (links) mit Bürgermeister Thomas Goßen sowie (von links) Perihan Barulay, Joanne Thiedecke und Heike Goßen.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

„Hier ist wirklich Bedarf“, sagt Birgitta Radermacher. Dabei umschließt die Regierungspräsidentin mit einer Armbewegung die Fläche, auf der sie gerade steht. Harter Asphaltboden, auf dem zwei Metallfußballtore montiert sind. Eine mit Graffiti beschmierte Blechfront, hinter der sich Fahrradabstellplätze und eine Bushaltestelle verbergen. Dazu ein Verteilerkasten in Sachen Telekommunikation, der mitten in der Landschaft parkt. Ein einsamer Basketballkorb ragt am Rand in die Höhe. Das Außengelände des Vorster Jugendtreffs „Das Wohnzimmer“ punktet nicht mit Attraktivität. Aber das wird sich
ändern.

Den Startschuss dazu brachte Radermacher jetzt bei ihrem Besuch im Wohnzimmer mit. Sie überreichte einen Förderbescheid in Höhe von 339 073 Euro an den Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen (CDU). Mit dem Geld kann der Jugendtreff, der sich in städtischer Trägerschaft befindet, an die Neugestaltung des Außengeländes gehen. Ein Wunsch, der schon seit Langem besteht.

Die Stadt muss nur zehn Prozent der Kosten selbst tragen

Goßen war die Freude über die klassische Höchstbetragsförderung anzusehen, die aus dem Bund-Länder-Programm stammt. „Die Förderung ist ein starkes Zeichen für Vorst“, sagte er. Sie stammt aus dem Investitionspaket „Soziale Integration im Quartier“. Lediglich zehn Prozent der Maßnahmenkosten müssen nun aus Eigenmitteln des städtischen Haushaltes gestellt werden. Die Gesamtkosten für das Vorhaben betragen 376 747 Euro.

Die mehr als 1600 Quadratmeter große Außenfläche soll umgestaltet werden. Geplant ist die Anlage von Multifunktionsflächen, auf denen einmal Hockey sowie Fußball gespielt werden kann und auf der zweiten Fläche Volleyball und Basketball. Die Spielflächen erhalten allesamt einen Fallschutzbelag. „Das mindert nicht nur mögliche Stürze ab, sondern dämmt auch die Aufprallgeräusche generell. Der Ball springt auf dem Boden nach wie vor gut, nur dass alles leiser ist“, erklärte Heike Goßen vom Team Umwelt und Planung, zuständig für die Spielplätze im Stadtgebiet. Neben den beiden Flächen entsteht ein weiterer Bereich, auf dem zwei Tischtennisplatten installiert werden.

Dazu kommt ein separater Part, der mit Outdoor-Fitnessgeräten bestückt wird. Die bestehenden Hecken und Bäume bleiben erhalten. Die Stadt pflanzt zusätzliche Bäume, und der Elektrokasten wird hinter Grün verschwinden. Anstelle der Blechwand soll es eine moderne Stahl-Glaskonstruktion für Fahrräder und ein begrüntes Dach für die Bushaltestelle geben. Dort, wo jetzt in die Jahre gekommene Sitzplätze das Bild bestimmen, können sich Jugendliche auf einen Grillplatz freuen.

Ein Höhepunkt wird sicherlich die Skater- und Parcourslandschaft, die vor der Lärmschutzwand an der östlichen Seit des Jugendtreffs angelegt wird. „Wir werden dieses Gelände einzäunen und mit einem Tor versehen. Den Schlüssel gibt es im Wohnzimmer. Damit möchten wir verhindern, dass die Anlage zu Zeiten genutzt wird, die zu Konflikten mit den Anwohner führen könnten“, sagte Heike Goßen.

Für die Skateanlage sind
mobile Elemente angedacht

Die Planungen sind nicht alleine ein städtischer Entwurf. Vielmehr wurden die Jugendlichen über die Spielleitplanung und Workshops vor Ort im Wohnzimmer mit eingebunden. Das gilt auch für die Bestückung der Skateanlage, bei der sich Heike Goßen sogar mobile Elemente vorstellen kann, um den Nutzern immer wieder neue Fahrkonstellationen zu bieten.

Radermacher lobte das Konzept, das hinter dem Ganzen steht. „Demokratie lebt davon, dass sich alle Generationen beteiligen, auch die Jugendlichen“, betonte sie. Die Regierungspräsidentin nutzte den Termin, um das Wohnzimmer als solches kennenzulernen. Sie zeigte sich sichtlich begeistert von der Einrichtung, in der Einrichtungsleiterin Perihan Barulay und Mitarbeiterin Joanne Thiedecke für abwechslungsreiche Angebote sorgen.

Mit der Neugestaltung des Außengeländes soll es im kommenden Jahr losgehen. Mit der Fertigstellung rechnet die Stadt für 2021.

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