Künstlerin aus Zypern zeigt ihre Bilder im Anrather Schageshof

Wo geht die Reise hin?

Anrath. Wie funktioniert die Welt? Athina Antoniadou aus Zypern ist Kosmopolitin und ständig auf der Suche nach Antworten. Ihre Eindrücke spiegeln sich in ihrer Kunst wider. Die 49-Jährige, die mehr als einen Koffer in Berlin hat, ist in ihrem Heimatland populär. In Deutschland ist jetzt ihre erste Einzelausstellung zu sehen — im Anrather Schageshof.

Reisen, nachdenken, schreiben, malen: Für Athina Antoniadou ist das Alltag. Ihre Bilder sind ein Appell zu einem bewussteren Leben. Wo geht die Reise hin? Mit dieser Frage setzt sie sich immer wieder auseinander.

Die 49-Jährige studierte in Kalifornien. Ihr Werk ist vom Format her sehr unterschiedlich: Kleinste Arbeiten gehören ebenso dazu wie Bilder mit einer Größe von rund zehn Quadratmetern.

Ihre Formensprache ist recht konstant. Linien, wie das graue Band, das eine Straße symbolisiert, findet der Betrachter ebenso häufiger vor wie geometrische Formen, vor allem schwarze und weiße Quadrate. Das sind für die Künstlerin Zeichen von Urbanität, wie überhaupt das Leben in der Großstadt eine besondere Bedeutung für sie hat auf der Reise zum eigenen Ich.

Immer wieder taucht eine organische Form auf, mal sehr reduziert, mal mit Details versehen und dann als Frauenkörper klar erkennbar. Der Reisende, Suchende ist nicht mehr als eine abstrakte Figur. Zeichnerisches, Skizzenhaftes gehört ebenso zu ihrem Werk wie Skulpturales. Und viele ihrer Bilder enthalten surreale Elemente.

Neben dem Schwarzweiß-Schachbrettmuster bestimmen klare, frische Farben das Bild. Rosa ist häufig zu sehen — für die Künstlerin die Farbe der Weiblichkeit. Athina Antoniadou wurde vom Konstruktivismus inspiriert. Die Zypresse steht da als Symbol für den Tod. Der ist ein Element im Dreiklang „Realität — Illusion — Vergänglichkeit“, der sich wie ein roter Faden durch das Werk der Zypriotin zieht.

Der Betrachter bekommt nicht mitgeteilt, wo der Weg, die Suche nach einem bewussten Leben, endet. Die Künstlerin sieht ihn nämlich als einen ewig währenden Prozess.

Zur Vernissage am Sonntag spielte Athina Pouillidou (Klavier) Werke zyprischer Komponisten.

Die Ausstellung an der Schageshofstraße 1 in Anrath ist bis zum 8. Juli samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung zu sehen.

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