„Dieser Anschub hilft uns bei der nächsten Kommunalwahl“

GUT freut sich, dass Michael Schütte ihre Fraktion vergrößert.

„Dieser Anschub hilft uns bei der nächsten Kommunalwahl“
Foto: WZ-Archiv

Tönisvorst. Der ehemalige CDU-Ratsherr und Tönisvorster CDU-Parteichef Michael Schütte hat in der Apfelstadt lokalpolitisch eine neue Heimat gefunden (WZ berichtete). Nachdem er Ende 2017 die Christdemokraten verlassen hatte und seitdem fraktionslos im Rat saß, hat er sich nun, knapp drei Monate später, der Gemeinschaft unabhängiger Tönisvorster (GUT) angeschlossen.

Diese „Union“ ist gut für GUT: Zwei Ratsherren — neben Schütte Herbert Derksen, Ex-Grüner und Mitbegründer der Unabhängigen — bedeuten Fraktionsstatus. Zwei Stimmen für eine Gemeinschaft, das gibt Rückenwind, freut sich auch Daniel Ponten, Vorstandssprecher und einstimmig gewählter neuer Fraktionsgeschäftsführer.

„Dieser Anschub hilft uns im Hinblick auf die nächste Kommunalwahl“, sagt Ponten. Das gebe Schwung für „die ganze Truppe, unsere Themen werden mehr Gehör finden“. Derksen, der seit 1984 in Rat bzw. Ausschüssen der Stadt Tönisvorst vertreten ist, sei, so Ponten, dort „kein Einzelkämpfer“ mehr. Schütte ist, auch als gewählter Sprecher der Fraktion, an seiner Seite. Er ist seit 2013 in Rat bzw. Ausschüssen der Stadt Tönisvorst vertreten.

Das neue Duo ist sozusagen auch das personifizierte Wunschziel für die nächste Kommunalwahl, denn, so Ponten: „Wir wollen diese zwei Plätze erhalten. Und sollten es drei oder vier werden, hätten wir auch nichts dagegen“. 2014 sei das Ergebnis sehr knapp gewesen: „Uns fehlten damals 97 oder 98 Stimmen für einen zweiten Sitz.“

Im zehnten Jahr ihres Bestehens in die Gemeinschaft unabhängiger Tönisvorster 25 Mitglieder stark. Die Zahl hält sich konstant. Sechs der sieben Gründungsmitglieder von 2008 sind noch in der GUT: Ulrike Juch, Edith und Klaus Furtmann, Daniel Ponten, Herbert Derksen und Peter Lindackers — da in eine andere Stadt verzogen, als passives Mitglied. Siebter im Gründungsbunde war damals Harald Gerland. Er war wie Derksen 1984 mit der kommunalpolitischen Arbeit in Tönisvorst eingestiegen. Unerwartet starb Gerland Ende 2009 mit nur 68 Jahren.

Laut Internet-Auftritt verstehen sich die Mitglieder der GUT „als eine unabhängige Bürgervereinigung“. Sie sind „nur ihrem Gewissen verpflichtet und stehen in keiner Abhängigkeit zu politischen Parteien. Die Mitglieder der GUT bekennen sich zu den Grundsätzen ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit und zu Gewaltfreiheit“.

Neues politisches Personal zu requirieren ist kein Selbstläufer. Aber er stelle zurzeit fest, so Ponten, dass die Leute sich wieder mehr für Politik und politische Arbeit interessierten. „Ich höre oft den Satz: ,Man müsste mal selber etwas tun’.“ Der Ansatz speise sich wohl zum einen aus einer Unzufriedenheit mit den Volksparteien CDU und SPD, zum einen aus dem Wunsch, der AfD etwas entgegenzusetzen.

Im Gespräch mit der WZ nennt Michael Schütte als eine Motivation für seinen Schritt in die Vereinigung der Unabhängigen, dass er dort nun nicht mehr bundespolitischen Dingen verpflichtet sei. „Ich fühle mich politisch und persönlich in der GUT wohl und gut aufgehoben.“

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