Die neue Spielzeit ist eröffnet

Die Komödie „Ein Heimspiel“ sorgt für viele Lacher im Forum, sie ist aber auch gesellschaftskritisch.

Tönisvorst. Am Samstag ging der Stadtkulturbund mit „Ein Heimspiel“ in die neue Spielzeit. Glockentöne riefen die Premierenbesucher in das fast ausverkaufte Forum. Holten sie aber auch aus der lauen Herbstnacht. Bei dem Wetter hätte die Komödie auch auf der Wiese vor dem Corneliuszentrum spielen können.

In dem Stück von Charles Lewinski versuchen drei Männer, alle pleite, ihre Wohngemeinschaft als Altenheim auszugeben und damit Stiftungen abzuzocken. Scoop Müller (Markus Majowski als abgerissener Journalist) quartiert sich bei Teddy Weinberger (Dietmar Pröll) ein. Auch Martin Neidhardt (Armin Dillenberger) zieht bei ihnen ein, als er als Sozialamtsmitarbeiter durch einen Computer ersetzt wird. Das geht allerdings nicht gut, da alle drei die Miete nicht zahlen können.

Dann haben sie die Idee, ein „Altersheim“ zu eröffnen. Was auch zu klappen scheint, bis die Stiftungen das Altenheim kontrollieren wollen. Und so geht es in die zweite Halbzeit des Heimspiels.

Mit Mäggie (Birte Gerken als Bardame) findet das Trio eine Leiterin für einen Tag, der Maskenbildner Teddy macht aus seinen WGlern von Ende 50 „echte“ Alte, mit denen man den Kontrolleur Konrad Gerber (Stephan Bürgi) hinters Licht führen will.

Bei so manchem Gag klang aber nach, dass mit der Komödie nicht nur die Lachmuskeln strapaziert werden sollten. Denn man sah auch, wie mit Senioren in der Arbeitswelt und den Altenheimen umgegangen wird. Der Gesellschaft wurde der Spiegel vorgehalten. Den Zuschauern gefiel der Auftakt in die neues Spielzeit.

Das Heimspiel war auch eins für die vielen Theaterfreundschaften, die über die Jahre entstanden sind. Man trifft sich sechs Mal im Jahr mit denselben Sitznachbarn. Das Hauptgesprächsthema war am Wochenende die neue Spielzeit. Peter Siegel, Vorsitzender des Stadtkulturbundes, begrüßte „sein“ Publikum. „Schön, dass Sie alle wieder da sind!“ Ein facettenreiches Programm habe man zusammengestellt, versprach er den Zuschauern (siehe Infokasten).

Christiane Tille-Gander, stellvertretende Bürgermeisterin, rief ihrem Facebook-Freund Markus Majowski, bekannt aus der Serie „Die dreisten Drei“, vor der Aufführung zu, eine tolle Leistung abzuliefern — allein schon, weil er auf Facebook Tönisvorst immer mit „f“ schreibe. Das baute Majowski gleich in die Komödie ein. Er erzählte vom fiktiven Schwerenöter aus Tönisvorst — ohne „f“.

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