Vereine: Sorge um Sponsoren

Stadtsportverband: Der Vorsitzende appelliert an die Politik, ihr Konzept zu überdenken.

Viersen. Als der Vorsitzende des Stadtsportverbandes Viersen, Klaus-Dieter Grefkes, vom geplanten professionellen Sponsoring der Stadt Viersen erfuhr, war er empört: "Hände weg von Vereinssponsoren", lautet seine Forderung.

Grefkes geht davon aus, dass diese Art des Sponsorings das Aus für so manchen Verein, für dessen Struktur bedeuten würde. Außerdem sei völlig klar, dass die in der Stadt Viersen ansässigen Vereine auf Werbeeinnahmen aus der Wirtschaft angewiesen seien. Allein durch Beiträge der Mitglieder und städtische Zuschüsse, die zudem gekürzt seinen, sei ein Überleben nicht möglich.

Gleichzeitig betonte der Vorsitzende, dass sich die Vereine in Zukunft finanziell noch mehr verausgaben müssten als bislang - wenn überhaupt möglich. Schon in den vergangenen Monaten wurde einiges investiert. "Mit den folgenden Maßnahmen sind die Vereine an ihre finanziellen Grenzen gestoßen", sagt Grefkes und listet sie auf.

1. SG Dülken (Errichtung einer Sporthalle mit Vereinsheim).

2. Dülkener FC (Erwerb des ehemaligen SG-Vereinsheimes und Erweiterungsbau).

3. Viersener HTC (Instandsetzung Sporthalle Oberbeberich und Errichtung Kunstrasenplatz).

4. ASV Süchteln (Übernahme der Waldkampfbahn).

Grefkes ist sich sicher, dass es kaum möglich sein werde, der hiesigen Wirtschaft noch mehr Sponsorengelder zu entlocken. Und er erinnerte an die "mühevolle Kleinarbeit der Ehrenamtlichen, die notwendigen Gelder für die Vereine zu beschaffen".

Vor allem aber versteht der Vorsitzende das Verhalten der Politik nicht, die "einerseits die gute Vereinsarbeit in unserer Stadt lobt und andererseits versucht, mit derartigen Attacken die Vereinsarbeit massiv zu beeinträchtigen". Dabei sollten die Verantwortlichen bedenken, dass der Sport in der Stadt Viersen seit vielen Jahren auch eine soziale Aufgabe erfülle.

Für Grefkes steht jedenfalls fest: "Wenn das professionelle Sponsoring kommt, bleiben die Vereine auf der Strecke." Und um das zu verhindern, sei er auch gerne bereit, das Gespräch mit den Fraktionen zu suchen.

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