Viersen: Stadt will professionell an Sponsoren herantreten

Konzept: CDU-Politiker fürchten, dass die finanzielle Unterstützung für Vereine auf der Strecke bleibt.

Viersen. Für die einen ist es eine rein verwaltungsinterne Angelegenheit, für Fritz Meies (CDU) der Untergang des Vereinslebens: Mit Hilfe eines Sponsoring-Konzepts soll die Verwaltung künftig auf potenzielle Geldgeber für städtische Veranstaltungen zugehen.

In dem Papier ist etwa die Rede von Haupt-, Co- und Side-Sponsoren, von Sponsoring-Paketen, vom Controlling - und von der Leistung und Gegenleistung. Kaum verwunderlich, dass sich alle Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft und Wohnbauförderung in einem Punkt einig waren: "Das ist professionell."

Meies aber sieht genau hier das Problem. "Als ich das gelesen habe, war ich entsetzt. Wenn das kommt, dann wird es Sponsoren für Karnevalsvereine, Sportvereine usw. nicht mehr geben. Da bleibt von der Vereinsarbeit in Viersen nichts mehr übrig." Mit seinen klaren Worten stieß der CDU-Politiker auf wenig Verständnis.

Dieses Horror-Szenario könne er nicht teilen, schließlich ginge es um städtische Veranstaltungen, sagte Hans-Willi Pertenbreiter (FürVie). Für seinen Kollegen Frank Bühler gibt es keine Zweifel: "Wir haben hier so große Firmen sitzen und müssen es mal darauf ankommen lassen, ob man nicht mehr machen kann, wenn man professionell an sie herantritt."

Weil die Vereine aber genau diese Professionalität nicht leisten könnten, würde ihnen das wenige Geld in den Werbetöpfen abgegraben, wurde Meies nicht müde zu betonen.

Rückendeckung bekam er von Stephan Sillekens. Der CDU-Politiker ist davon überzeugt, dass die Unterstützung aus Firmen schwieriger geworden sei. Allenfalls mit einer Begrenzung auf eine bestimmte Anzahl von Veranstaltungen sei das Sponsoring-Konzept zu akzeptieren.

Eine Chance für Vereine sieht indes Bürgermeister Günter Thönnessen. Als Stadt könne man ihnen beim Thema "Sponsoring" sicherlich auch zur Seite stehen. Thönnessen sprach von höchstens 20 Veranstaltungen, bei denen das Konzept greifen könnte.

Die Mehrheit der Ausschuss-Mitglieder stimmte dem Konzept zu.

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