Band aus Viersen Nach Tappis Tod: Ranzig löst sich auf

Viersen · Nach dem Tod von Frontmann Christoph „Tappi“ Tappeßer werden die verbliebenen Bandmitglieder nicht mehr unter dem Namen Ranzig auftreten. Dass sie Mal wieder zusammen Musik machen, ist aber nicht ausgeschlossen.

 Beim Musikfestival „Eier mit Speck“ am Hohen Busch in Viersen waren Ranzig die Lokalmatadoren.

Beim Musikfestival „Eier mit Speck“ am Hohen Busch in Viersen waren Ranzig die Lokalmatadoren.

Foto: Franz Heinrich Busch (bsen)/Busch, Franz Heinrich (bsen)

Diese Band sei „wie ein Sechser im Lotto“ gewesen, sagt Gitarrist Markus Vögeler. Freunde, die Musik machen, von Auftritt zu Auftritt touren, viel erleben, eng verbunden sind: „Wir waren seit 1993/94 zusammen, das war Fußballverein und Kegelclub in einem.“ Aber jetzt ist Schluss. Die Viersener Kult-Band Ranzig gibt es ab sofort nicht mehr – einfach, weil es nicht anders geht. Denn ohne den Frontmann Christoph „Tappi“ Tappeßer, der Anfang August im Alter von 52 Jahren gestorben ist, wollen die anderen nicht weiter machen. In den vergangenen Wochen sei es ruhig um die Band gewesen, „wir mussten erstmal ein bisschen Luft holen“, sagt Vögeler. „Jetzt haben wir diese Entscheidung getroffen.“

Tappi galt als Motor der alternativen Musikszene

Die Nachricht von Tappis Tod hatte Anfang August die Viersener Kulturszene in Schock versetzt, auch über die Stadtgrenzen hinaus nahmen viele Freunde, Fans und Weggefährten Anteil. Denn Tappi galt als Motor der alternativen Musikszene, war zum Beispiel Teil des Teams der Viersener „Rockschicht“, Gründer des Festivals „Eier mit Speck“ am Hohen Busch, Sänger der Band Ranzig.

Mit einem Facebook-Post wandten sich die verbliebenen Mitglieder der Band – neben Gitarrist Vögeler noch Bassist Waldemar Kronberg und Schlagzeuger Klaus van Rooijen –, außerdem der Techniker und der Fahrer, die mit zum festen Band-Team gehören, am Donnerstagvormittag an die Öffentlichkeit.

Verfasst habe den Post Techniker Christian Boche, erzählt Vögeler. „Nach Wochen des Verzweifelns und immer noch auf der Suche nach Antworten möchten wir uns als ,Rest-Ranzige’ an dieser Stelle ein letztes Mal melden“, heißt es darin. „Wir finden keine Worte, die beschreiben, wie schwer uns der Verlust unseres Freundes und Frontmanns trifft.“ Und weiter: „Tappi war all die Jahre unser Motor. Und jetzt fehlt uns sein Drehmoment, sein ,ich rauch noch ´ne Kippe und dann mach ich ´n Set’. Ohne seinen Antrieb haben wir uns entschieden, das Kapitel ,Ranzig’ für immer zu schließen.“

Tappis Fußstapfen könne niemand ausfüllen, er sei nicht zu ersetzen. Aber auch, wenn Ranzig nicht mehr am Niederrhein bei Festivals, in Klubs und auf Festen auftreten mit ihrem Punk- und Rock-Cover: „Wir werden deshalb nicht aufhören, Musik zu machen“, sagt Gitarrist Vögeler. Und es sei auch durchaus denkbar, „dass wir weiter zusammen Musik machen“. Aber eben nicht als Ranzig. Denn das ging nur mit
Tappi.

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