Führungskräfte für Vereine gesucht

Freiwilligen-Zentrale und Stadt setzen aufs Ehrenamt.

Viersen. Aus verschiedenen Gründen ist die Vorstandsarbeit längst nicht mehr in allen Vereinen intakt. Um der Viersener Vereinslandschaft auf diesem Feld Hilfe anzubieten, hat die Freiwilligen-Zentrale der Diakonie Krefeld-Viersen mit Sitz an der Viersener Hauptstraße in den vergangenen Monaten ein Konzept entwickelt, dass nun die „volle Zustimmung“ der Stadt Viersen fand. Der Beigeordnete Paul Schrömbges bezeichnete das Konzept zudem als „wichtigen Baustein“ für die Viersener Vereinslandschaft. Er versprach: „Wir werden helfen, ich halte das für notwendig.“

Wolfgang Güdden, Sport-Fachbereichsleiter (Stadt Viersen) und in seiner Freizeit Vorsitzender des Sportvereins ASV Süchteln, vertrat die Ansicht, dass teilweise „Vereinsvorstände in sich gefangen“ seien. Und: In einem Verein benötige man „nicht nur Indianer, sondern auch Häuptlinge“.

Güdden hat nach eigener Aussage festgestellt, dass Migranten das deutsche Vereinsleben „so nicht kennen“ und dass sich Nachbarschaften nicht mehr entwickeln. Einige der genannten Gründe dafür sind der demografische Wandel, die Zurückhaltung junger Menschen bei einem Vereinsbeitritt und das veränderte Freizeitverhalten.

Das Konzept trägt die Handschrift des früheren Machers des Südstadtbüros, Uwe Peters. Er selbst hat Veränderungen im Vereinsleben bei den Rintger Buure erlebt. In dem Verfahren geht es um die Gewinnung von ehrenamtlichen Führungskräften mit höherer beruflicher Qualifikation.

Die Planung sieht unter anderem die Kontaktaufnahme zum jeweiligen Verein und Gesprächen mit diesem vor. Weiter auf der Agenda stehen die Klärung der Rahmenbedingungen, schriftliche Vereinbarungen, eine Aktivierung der Netzwerke innerhalb und außerhalb des Vereins zur Findung von Führungskräften. Möglichst sollen auch Honoratioren der Stadt in den Prozess mit eingebunden werden. Gespräche in der Freiwilligen-Zentrale sollen folgen — bis hin zu einer Aufnahme in den jeweiligen Vorstand und einem Abschlussgespräch.

Uwe Peters wie auch der stellvertretende Geschäftsführer der Diakonie, Ludger Firneburg, waren sich mit den Vertretern der Stadt einig, dass dies alles nur in einem „intensiven gemeinsamen Prozess“ umsetzbar ist. Firneburg: „Wir wollen jetzt nach draußen gehen.“ Der zeitliche Zielrahmen wurde mit „maximal sechs Monaten“ angegeben.

Uwe Peters war resümierte abschließend: „Wir bringen neuen Schwung und werden Führungskräfte finden.“ Klar war allen Beteiligten, dass sich ein Verein darauf einlassen müsse. Paul Schrömbges gab noch den Hinweis auf die „zwischenmenschliche Beziehungen“, die auch stimmen müssten.

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