Kritik an neuem Putz-Turnus in der Hochschule Niederrhein

Die Reinigungsarbeiten an der Hochschule sind an eine neue Firma vergeben worden. Dies gehe zu Lasten der Arbeitskräfte.

Niederrhein. Die Vergabe der Reinigungsarbeiten an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach an ein neues Unternehmen ist auf Kritik gestoßen. Die Initiative „Labournet“, nach eigener Aussage ein Treffpunkt der gewerkschaftlichen Linken, wirft der Hochschule vor, damit zur Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Reinigungskräfte beigetragen zu haben.

Laut „Labournet“ hatten die Putzfrauen der bisherigen Reinigungsfirma je nach Arbeitsanfall ab 16 oder 17 Uhr Büros, Hörsäle und Toiletten gereinigt. Mit der Vergabe der Arbeiten an eine neue Firma seien die Arbeitszeiten auf Wunsch der Hochschule in die frühen Morgenstunden verlegt worden.

„Die schöne Welt soll nicht durch den Anblick hektisch putzender Frauen gestört werden“, sagt „Labournet“. Mit den neuen Arbeitszeiten verschlechtere sich die Situation der Reinigungskräfte weiter; morgens um 5 Uhr sei die Hochschule noch nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, und die Frauen könnten jetzt ihre Kinder morgens vor der Schule nicht mehr versorgen.

Im Gespräch mit der WZ wies Hochschulsprecher Tim Wellbrock Dienstag die Vorwürfe zurück. Die Hochschule sei verpflichtet gewesen, nach vier Jahren die Reinigungsarbeiten neu auszuschreiben. Wie die neue Firma die Abläufe mit den Reinigungskräften regele, liege außerhalb des Zuständigkeitsbereiches der Hochschule. Begonnen werde morgens aber nicht um 5 Uhr, sondern um 5.30 Uhr.

Richtig sei, so Wellbrock, dass es Wunsch der Hochschule gewesen sei, die Reinigungsarbeiten morgens durchzuführen. Dies habe aber damit zu tun, dass es immer häufiger Abendveranstaltungen an der Hochschule gebe. Mit den neuen Reinigungszeiten wolle man verhindern, dass Mitarbeiter und Studenten morgens auf nicht frisch gereinigte Sanitäranlagen oder Hörsäle treffen.

Auch der Vertrag mit der neuen Reinigungsfirma ist laut Wellbrock vier Jahre gültig. Viele bisherige Reinigungskräfte würden von der neuen Firma übernommen. rb

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