Kempen Enger Zeitplan für Neubau Ellenstraße

Zwei Workshops sind geplant, das wurde im Denkmalausschuss mitgeteilt. Politiker wollen früher in die Planung einbezogen werden.

Kempen: Enger Zeitplan für Neubau Ellenstraße
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Die vorbereitenden Untersuchungen für den Neubau an der Ellenstraße sind im vollen Gange. Das ist auch nötig, denn es gibt einen engen Zeitplan. Viele Akteure sollen in den Prozess eingebunden werden und im Mai 2016 soll ein Ergebnis vorliegen. Schließlich habe der Bauherr ein Interesse daran, zeitnah beginnen zu können, erklärte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl den Politikern am Montagabend im Denkmalausschuss.

Der Ausschuss hatte im September beschlossen, das Planungsbüro Scheuvens und Wachten mit der Erarbeitung einer städtebaulichen Studie für den westlichen Teil der Ellenstraße zu beauftragen. Hintergrund ist, dass an der Ellenstraße 16-18 ein neues Wohn- und Geschäftshaus gebaut werden soll und dies in den städtebaulichen und denkmalpflegerischen Kontext gesetzt werden soll.

Das Eckhaus, in dem im Geschäft Heitzer bis Ende 2013 Haushaltswaren verkauft wurden, soll abgerissen werden. Weil diese Ecke als Einfallstraße und Teil der Altstadt-Silhouette eine besondere Bedeutung für den Denkmalbereich hat, sollen frühzeitig alle Akteure in die Planungen für das rund 1000 Quadratmeter große Areal einbezogen werden. Dazu gehören der Landeskonservator, der Bauherr, Politik und die Bürger. Das sei ein besonderer Weg, erklärte Professor Kunibert Wachten vom beauftragten Planungsbüro.

Es wird zwei Workshops geben. Zunächst wolle man allgemeine Entwürfe entwickeln, zum Beispiel mit Blick auf die Gliederung, Höhe und Dachformen. Ebenso soll in den Blick genommen werden, was im Erdgeschoss geschieht, welche Chance Handel und Dienstleistungen in diesem Bereich haben, wie die Parksituation aussieht und die Erschließung der Häuser funktioniert. Auch wichtige architektonische Details wie die Fenster- und Fassadengestaltung sollen festgelegt werden.

Am Ende soll ein Konzept im Einvernehmen mit Bauherrn und Architekten stehen, was dann das Baugenehmigungsverfahren erleichtern soll. Zwar geht es im Moment konkret nur um das Eckhaus, die Überlegungen schließen aber einen weiteren Bereich der Ellenstraße inklusive von-Broich-Passage mit ein — auch wenn es dort zurzeit noch keine konkreten Bauabsichten gibt.

Heftige Diskussionen gab es mit Blick auf die Beteiligung von Politik und Öffentlichkeit. Die Mitglieder des Denkmalausschusses wollten nicht erst nach den Workshops informiert, sondern bereits in den Planungsprozess eingebunden werden. Joachim Straeten (Grüne) zeigte sich sogar erbost darüber, dass die Entscheidung des Ausschusses, dass die Fraktionen in die Planungen eingebunden sein sollten, ignoriert wurde. Für diese Kritik gab es Unterstützung von CDU und SPD. „Wir kommen nur weiter, wenn wir viele beteiligen“, so Heinz Wiegers (SPD), der zudem die fehlende Bürgerbeteiligung kritisierte.

Nach Abschluss der Planungen soll es eine Bürgerinformation geben, so Kahl. Er warb für ein effizientes „Werkstattverfahren“ mit einer überschaubaren Zahl von Akteuren: neben dem Planungsbüro Scheuvens und Wachten die Stadt Kempen, das LVR-Amt für Denkmalpflege, die Bauherren Hübner und ihr Architekt Quernhorst. Der Ausschuss könne jederzeit mit diskutieren und korrigieren. Aber den Politikern war das zu wenig. Einstimmig wurde beschlossen, dass jede Ratsfraktion einen Vertreter in die Planungsgruppe entsendet.

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