Hoher Besuch in Kempen Die Bundestagspräsidentin zu Gast in Kempener Berufskolleg

Kempen · Erst trug sich Bärbel Bas ins Goldene Buch der Stadt Kempen ein, dann sprach sie mit Schülern des Rhein-Maas-Kollegs.

 Bundestagspräsidentin Bärbel Bas spicht mit Schülern und Schülerinnen des Rhein-Maas-Kollegs.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas spicht mit Schülern und Schülerinnen des Rhein-Maas-Kollegs.

Foto: Norbert Prümen

(ure) Sie besuche gerne Schulen, um mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen, postete Bundestagspräsidentin Bärbel Bas auf ihren Instagram-Account. Am Freitagmittag besuchte sie das Rhein-Maas-Kolleg in Kempen. Vorher trug sie sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Den Besuch am Kolleg hatte der Bundestagsabgeordete Udo Schiefner aus Kempen vermittelt: „Das Rhein-Maas-Kolleg bildet die verschiedensten Berufe aus und engagiert sich auch sehr stark im sozialen Bereich.“

In der Caféteria des Kollegs warteten Schüler- und Lehrschaft auf die Ankunft des Bundestagspräsidentin. Beifall brandete auf, als sie durch die Tür kam. Der stellvertretende Schulleiter Uwe Lagac und Udo Schiefner fanden kurze, einleitende Worte, dann nahm Bärbel Bas das Heft in die Hand: eine kurze Einleitung, und schon war die Fragestunde eröffnet. Am Ende fand Sümeyye (16) es ganz prima, dass so viele Themen angesprochen wurden, andererseits fand sie, „dass es nicht zu einer wirklichen Diskussion kam.“ Schüler- und Lehrerschaft fragten, die Bundestagspräsidenten antwortete.

Diesen Antworten lauschten vor allem Auszubildende in Mauer-, Maler- und Straßenbauberufen, aber auch die Jahrgänge 11 und 12 des beruflichen Gymnasiums für Erziehung und Soziales saßen in der Caféteria. „Wir haben uns natürlich auf den Besuch vorbereitet und die Themen im Vorfeld besprochen“, sagte Pfarrer Roland Kühne, Religionslehrer am Kolleg. Er habe schon beobachtet, dass die Schülerinnen und Schüler sehr beeindruckt waren, dass solch ein hoher Besuch zu ihnen an das Kolleg kommen würde.

Eigentlich wollte Bärbel Bas technische Zeichnerin werden

Einführend erwähnte Bärbel Bas, dass sie rund 80 Bewerbungen schrieb, sich ihr Wunschberuf Technische Zeichnerin dennoch nicht erfüllte und sie schließlich ein Jahr die Höhere Berufsfachschule für Technik besuchte. Kontinuierliche Fort- und Weiterbildungen führten in eine leitende Position im Personalservice einer Betriebskrankenkasse. Was sie deutlich machen wollte: Bildung lohnt sich. Dass sie sehr gerne mal eine Currywurst mit Pommes mag und leidenschaftlich die Fußballer des MSV Duisburg beobachtet, blieb nicht unerwähnt.

Schließlich prasselten die Fragen auf sie ein. Sie erklärte ihre Arbeitswoche im Bundestag, offenbarte, dass sie eher ein Morgenmuffel sei, dafür aber bis spät in der Nacht arbeiten könne. Hauptthema aber  war  der Krieg in der Ukraine und dessen wirtschaftlichen und ökologischen Folgen für die Menschen hier vor Ort.

Mit ihrem Amt sei doch auch eine gewisse Überparteilichkeit verbunden, wurde gefragt. „Ja, dennoch bin ich gewählte Abgeordnete aus dem Wahlkreis Duisburg I“, antwortete Bärbel Bas. Parteilich unabhängig sei sie in ihrer Funktion als Parlamentspräsidentin. Wer dort über die Strenge schlägt, bekomme ein Ordnungsgeld in Höhe von 1000 Euro oder werde für eine Zeit aus dem Abgeordnetenhaus ausgeschlossen.

Nach einer knappen Stunde verabschiedete sich Bärbel Bas. Zeit für Fotos blieb natürlich noch. „Sehr motivierend und inspirierend“, sagt Mandy (22), „dabei habe ich mich zuerst überhaupt nicht für Politik interessiert.“

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