Neuer Vorsitzender für Altenhilfe Kempen Neuer Vorsitzender für die Altenhilfe Kempen

Kempen · Im Kempener Kolpinghaus wählten die Mitglieder der Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen am Mittwoch einen neuen Vorsitzenden. Er soll den Verein, der mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen hat, in die Zukunft führen.

 Finanzwart Willi Stenhorst (v.l.), der erste Vorsitzende Werner Holtermann und sein zweiter Stellvertreter Peter Rupprecht.

Finanzwart Willi Stenhorst (v.l.), der erste Vorsitzende Werner Holtermann und sein zweiter Stellvertreter Peter Rupprecht.

Foto: Birgitta Ronge

(biro) Die Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen hat einen neuen Vorsitzenden. Für die bisherige Vorsitzende Renate Schmitz, die nun nach einer schweren Erkrankung ihr Amt zur Verfügung stellte, wählten die Mitglieder bei ihrer Versammlung am Mittwoch im Kolpinghaus Werner Holtermann, der bislang als erster stellvertretender Vorsitzender fungierte. Holtermann, 66 Jahre alt und pensionierter Lehrer, ist seit 17 Jahren Mitglied der Initiative. Als er vor zwei Jahren in den Ruhestand trat, beschloss er, sich stärker im Verein zu engagieren, und meldete sich für den Fahrdienst, übernahm dann auch den stellvertretenden Vorsitz. Die Zusammenarbeit sei sehr gut, berichtete Holtermann am Mittwoch den Mitgliedern, „ich habe im Vorstand nur positive Erfahrungen gemacht.“ Vom Fahrdienst will Holtermann künftig nun aber nicht abrücken, „ich fahre gern weiter, ein- oder zweimal die Woche, wenn es nötig ist, auch öfter.“

Holtermann, der einstimmig gewählt wurde, soll den Verein in die Zukunft führen. Ihn unterstützen dabei als erste Stellvertreterin Renate Schmitz, die in Abwesenheit mehrheitlich von der Versammlung gewählt wurde, und als zweiter Stellvertreter Peter Rupprecht. Auch das Amt des Finanzwarts stand zur Wahl, wobei neben dem amtierenden Finanzwart Willi Stenhorst auch Thomas Blazek kandidierte. Die Mehrheit sprach sich in geheimer Abstimmung für Stenhorst aus.

Die Mitgliederzahlen sind
weiter rückläufig

Der Vorstand steht vor großen Herausforderungen. Zwar konnte Stenhorst eine durchaus positive Entwicklung der Vereinsfinanzen belegen, doch die Entwicklung bei den Mitgliederzahlen ist rückläufig. So zählte die Altenhilfe 2018 noch 2118 Mitglieder, 2019 waren es 2112, 2020 dann 1932 und 2021 schließlich 1816. Dabei gibt es zwar neue Mitglieder (zuletzt 80), doch es sind zu wenig, um die Mitgliederzahl insgesamt stabil zu halten, wenn Mitglieder kündigen (zuletzt 102) oder sterben (90). „Über die Gründe machen wir uns natürlich Gedanken“, so Holtermann. Zum Teil kündigten Mitglieder aufgrund eines Umzugs, zum Teil aber auch, weil sie ins Seniorenheim kämen. Eine entscheidende Rolle habe auch die Corona-Pandemie gespielt, so Holtermann weiter. Nicht zuletzt gehe es der Senioren-Initiative so wie anderen Vereinen auch: „Es wird immer schwieriger, Mitglieder langfristig in Vereinen zu binden.“

Dabei bietet der Verein für seine Mitglieder ein breit gefächertes Angebot, unter anderem durch den Fahrdienst, Beratungsangebote, viele Möglichkeiten für Freizeitgestaltung und Reisen bis hin zum Mittagstisch. In rund 35 Fachgruppen können Senioren ihren Hobbys nachgehen oder neue entdecken, etwa im Chor, bei Skat, Doppelkopf oder Bingo, bei den „flotten Nadeln“, bei Sport und Bewegung oder bei der Gestaltung der Internetseite des Vereins. Um das Angebot aufrechtzuerhalten und es – durch die Corona-Lockerungen möglich – auch wiederzubeleben, bedarf es allerdings der Anstrengung aller Mitglieder, auch das wurde bei der Versammlung deutlich. So können einzelne Fachgruppen durchaus weitere Aktive brauchen, der Fahrdienst benötigt mehr Ehrenamtler, um den Dienst auf mehr Schultern und größere Zeiträume zu verteilen, „das kann der Vorstand nicht alles allein stemmen“, appellierte Stenhorst an die Mitglieder.

Gleichzeitig will der Verein neue Mitglieder, auch jüngere Menschen ab 50 Jahre, gewinnen. Dazu sollen auch neue Angebote beitragen, die den unterschiedlichen Ansprüchen verschiedener Altersgruppen Rechnung tragen. So könne man bei den Radtouren beispielsweise ebenso die „kleine Kaffee-Tour“ über zehn oder 15 Kilometer wie die große Tagestour über 50 Kilometer planen, warb Holtermann für einen Mix. Er wies auch auf einige neue Projekte hin, die schon gestartet wurden, etwa Filmnachmittage und Info-Nachmittage zu unterschiedlichen, seniorenrelevanten Themen. Ab dem Winterhalbjahr soll außerdem die Reihe „samstags um halb fünf“ wiederbelebt werden, „und wir haben noch etliche Ideen für kleinere und größere Projekte in der Pipeline“, versicherte Holtermann.

Wie wichtig die Aktivitäten der Senioren-Initiative sind, betonte Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos), der dem Verein für sein Engagement in Kempen dankte: „Sie und Ihre Arbeit machen einen Unterschied im Leben vieler Menschen.“

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