Bürgerversammlung in Kaldenkirchen: Lieber Bäume statt Wohnheim

In Kaldenkirchen gibt es Proteste gegen die Änderung des Bebauungsplans Südlich Buschstraße. Die Anwohner wollen kein zweistöckiges „Hochhaus“.

Kaldenkirchen. Bäume oder Behindertenwohnheim - wer passt besser ins neue Baugebiet Südliche Buschstraße? Heftig diskutierten darüber Anwohner mit Vertretern der Stadt bei der Bürgeranhörung zum Bebauungsplan "Ka-63" am Dienstagabend in der Hauptschule.

Eine Einigung scheint nicht in Sicht - im Gegenteil. Den geplanten Bau eines Behindertenwohnheims an der Buschstraße wollen die Bürger nach den Worten der Anwohnerin Daniela Kücke-manns mit allen Mitteln verhindern: "Dafür kämpfen wir!"

Es ist nicht der erste Kampf um Bebauungspläne an der Buschstraße gegenüber der Zufahrt zum Hallenbad. Wegen "Bedenken der Anwohner" kippte die Stadt die Pläne für ein Studentenwohnheim, wie die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche erinnerte.

Nun soll dort die Baugesellschaft Nettetal für das Deutsch Ordens Hospitalwerk (DOH), Träger des Behindertenheims Maria Helferin, einen über 30Meter langen zweistöckigen Wohnkomplex für 14behinderte Menschen errichten. "Sie sollen dort möglichst selbstständig in und mit der Bevölkerung leben, der Standort ist ideal", warb Fritzsche für Toleranz und Solidarität. Doch darum ging es den Anwohnern gar nicht.

"Es geht uns nur um die Größe des Gebäudes, nicht um die Nutzung", stellte Daniela Kücke-manns klar. Andere Anwohner pflichteten ihr bei, lehnten "Hochhaus" und "eine Wand vor unserer Nase" ab.

Den Menschen im Neubaugebiet zwischen Willi-Küppers- und Arnold-Janssen-Straße sei "völlig egal", wer dort mit ihnen wohne und lebe. Hauptsache, die Idylle von kleinen Häusern bleibe erhalten: "Der freie Blick auf die Bäume muss bleiben!" Der Bebauungsplan, der nur Ein- und Zweifamilienhäuser vorsehe, müsse unverändert bleiben.

Zum Vorschlag aus der Versammlung, das geplante Wohnheim hinterm Restaurant Rustica zu bauen, wo ursprünglich die neue Doppelturnhalle hin sollte, meinte Fritzsche: "Die Stadt kann nicht über Grundstücke entscheiden, die ihr nicht gehören."

Die Bürger protestierten: "Sie wollen uns gar nicht verstehen und nur den Plan ändern!" Im Rathaus plane man am Bürger vorbei, das zeige schon der für 18 Uhr angesetzte Termin der Versammlung. Daniela Kückemanns: "Von den betroffenen vielen Familien mit kleinen Kindern bei uns kann so früh kaum keiner kommen."

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