Wülfrath Große Trauer um Willi Münch (92)

Wülfrath · Der Vater des Niederbergischen Museums hat den Vorstand bis zuletzt unterstützt.

 Willi Münch war ein begehrter Gesprächspartner und hat sich für seine Stadt durch seinen Einsatz verdient gemacht.

Willi Münch war ein begehrter Gesprächspartner und hat sich für seine Stadt durch seinen Einsatz verdient gemacht.

Foto: Andreas Reiter

Mit großer Trauer hat der Vorstand Trägerverein Niederbergisches Museum Wülfrath vom Tode des langjährigen Leiters des Niederbergischen Museums, Willi Münch, erfahren. Der verdiente Wülfrather wurde 92 Jahre alt. Der Trägerverein des Museums verdankt dem Verstorbenen durch seinen unermüdlichen Einsatz und seine kreativen Ideen, dass das Museum nicht nur das Markenzeichen in der Wülfrather Kulturlandschaft ist, sondern darüber hinaus mit dem von ihm geprägten ganzheitlichen Vermittlungsansatz museumspädagogischer Programmatik im gesamten Niederbergischen Raum hohe Anerkennung fand. Mehr als 35 Jahre hat er bis 1991 maßgeblich die umfangreiche Sammlung zur Geschichte des niederbergischen Kulturraumes, zur Naturkunde und der Geologie weiterentwickelt und zu einem lebendigen Lernort gestaltet, der nie angestaubt wirkte und den Besucherinnen und Besuchern einen anschaulichen Blick auf die Vergangenheit ermöglichte. Es sei hier nur an die legendäre Bergische Kaffeetafel erinnert, die Willi Münch bereits in den 1960er Jahren einführte.

Zusätzlich gelang es ihm, einen großen Kreis von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die Museumsarbeit zu begeistern, ohne deren Engagement das Niederbergische Museum so nicht existieren würde. Willi Münch konnte auf Menschen zugehen und sie mitnehmen in seinem Enthusiasmus für sein Heimatmuseum. So konnte er das Mitwirken vieler Menschen an den museumspädagischen Programmen erreichen. Von dieser Keimzelle profitiert der Trägerverein Niederbergisches Museum Wülfrath noch heute.

In den vergangenen Jahren einsetzende gesundheitliche Probleme hinderten ihn nicht daran, immer wieder unterstützend die Arbeit des Vorstandes des Trägervereins zu begleiten und so vor allem mit seinem Wissen zu den Exponaten im Museum häufig zur Klärung unbekannter Details beizutragen.

Noch im Herbst des vergangenen Jahres hatte der Vorstand die Gelegenheit, an mehreren Nachmittagen in der guten Stube von Christel und Willi Münch in lockerer Atmosphäre eine umfangreiche Sammlung von Wörtern im bergischen Platt auf richtige Übersetzung und Schreibweise abzustimmen. Es waren bewegende Augenblicke, den bereits von der Krankheit gezeichneten in seiner Begeisterung am Mitwirken eines Wörterbuches Platt kallen zu erleben.

Ohne die Arbeit von Willi Münch wäre das Niederbergische Museum nicht denkbar. Dafür gilt ihm ein ganz besonderer Dank. Der Vorstand sieht sich in der Pflicht, seine Aktivitäten an den Ideen und Vorstellungen Willi Münchs auszurichten und die Mitglieder werden ihn in ehrenvoller Erinnerung halten.

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