Vorfreude auf eine tolle Zeit

Viertklässler und deren Eltern informieren sich über das Angebot am Gymnasium.

Wülfrath. Etwas lernen wollen sie alle. Sie möchten forschen, Neues entdecken, Aufgaben lösen, Hürden überspringen, sich selbst übertreffen. Aber bitte mit Spaß an der Sache: „Es gibt so viel, was ich hier lernen möchte. Trotzdem möchte ich nichts aufgezwängt bekommen, nicht unter Druck gesetzt werden“, sagt Don. Unter diesen Voraussetzungen glaubt der Zehnjährige an „eine tolle Zeit“ auf dieser Schule.

Beim Tag der offenen Tür des Gymnasiums am Samstag wimmelte es von neugierigen Viertklässlern, die nicht nur in den naturwissenschaftlichen Räumen alles genau unter die Lupe nahmen. Beim Erlebnis- und Abenteuerparcours in der Sporthalle, bei naturwissenschaftlichen Versuchen und Demonstrationen am Computer, bei musikalischen Darbietungen von Chor und Orchester sowie bei der Aufführung eines kleinen Theaterstückes ließen sich die zahlreich erschienenen Grundschüler aufgeregt auf das „Abenteuer Gymnasium“ ein.

„My name is Lennard“, stellt sich der zehnjährige Ellenbeek-Schüler der Klasse vor. Der Englischunterricht bei Petra Freund macht ihm sichtlich Spaß. Besonders der „ABC-Rap“ gefällt ihm. „Ich möchte später einmal Zoodirektor werden, da muss ich mich im Gymnasium anstrengen.“

Die Grundschüler scheinen trotz junger Jahre zu wissen, was sie wollen, was sie einmal erreichen möchten und dass der baldige Schritt „Gymnasium“ erst der Anfang auf dem Weg zur Realisierung ihrer Träume ist. Während sich zukünftige Astronauten in den Mathematikräumen treffen, sieht man angehende Tierärztinnen, wie Laura (9) in den Biologieräumen beim Mikroskopieren. „In Bio werde ich besonders gut aufpassen, damit ich genau den Beruf später ausüben kann, der mir Spaß macht.“

Doch Laura weiß zudem um einen fast ebenso wichtigen Aspekt der neuen Schule: „Freunde finden“, sagt sie. „Darauf freue ich mich. Dann werden wir zusammen nicht nur lernen, sondern auch am Schüleraustausch in andere Länder teilnehmen.“ Fasziniert hört sie einer Oberstufenschülerin zu, die von ihrer Reise nach Israel erzählt. Währenddessen nutzt Lauras Mutter die Möglichkeit, sich über die einzelnen Fächer der Erprobungsstufe zu informieren. Auch wenn Christiane Wallberg früher selbst auf das Wülfrather Gymnasium ging, wird für sie ebenfalls eine neue Zeit anbrechen: „Meine Tochter soll sich hier wohlfühlen. Ich hoffe, dass nicht nur reiner Stoff vermittelt, sondern das Kind als Ganzes gesehen wird und dass Werte vermittelt werden.“ Gerade in Zeiten der offenen Ganztagsbetreuung ist das ein Aspekt, der Eltern verstärkt wichtig ist.

Infowände weisen auf die Angebote der Übermittagbetreuung hin. Das Schild mit der Aufschrift „Fühle dich wie zu Hause — aber benimm dich auch so“, soll die Schüler in der Mensa auf angemessenes Verhalten hinweisen. „Ich kenn’ das schon alles“, sagt Don. „Ich war schon in der Grundschule in der Übermittagbetreuung. Da gab es auch wie hier Hausaufgabenbetreuung.“ Neu ist für ihn und seinen Freund Tim der Chemieunterricht. Interessiert lassen sie sich von den Gymnasiasten die Experimente erklären: „Wir zeigen, dass Rotkohlsaft nicht nur rot ist, sondern auch die Farbe verändern kann“, erklärt Schülerin Carla (15). „Ich bin ganz gut in Chemie und freue mich, wenn ich heute den Jüngeren etwas von meiner Faszination abgeben kann.“

Doch nicht nur die Schüler scheinen sich auf den neuen Lebensabschnitt zu freuen. Auch die Lehrer starten mit Vorfreude. Deutsch- und Religionslehrerin Petra Hennecke: „Zuerst kommt der Abschiedsschmerz, wenn wir die Abiturienten in das Berufsleben oder ins Studium entlassen müssen. Dann kommen die Sommerferien und dann ist die Vorfreude auf ‚die Kleinen’ ganz groß!“

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