Demografischer Wandel: Lieber klein und fein?

Wie sich Wülfrath durch den demografischen Wandel verändern wird und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind, darüber soll am 27. Januar diskutiert werden.

Wülfrath. Kleiner, ärmer, älter und bunter — das wird Wülfrath als Folge des demografischen Wandels. So hat es Jugendhilfeplaner Udo Neumann in Jugendhilfeausschuss und Rat öffentlich skizziert. „Immer weniger Kinder, eine zunehmend ältere Bevölkerung und starke Wanderungsbewegungen führen zu tief greifenden Veränderungen“, fasste er zusammen. Am Donnerstag, 27. Januar, 17 Uhr, findet eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema statt.

Im Rahmen eines Demografie-Workshops hatten sich im vergangenen Herbst Teile des Rates und der Verwaltung „systematisch und zielorientiert“, wie es in einer Pressemitteilung heißt, mit der Problematik auseinandergesetzt. Die Ergebnisse, die dabei herausgekommen sind, hat die Stadt bisher eher andeutungsweise kommuniziert.

So hat man nach außen dringen lassen, dass als Zielgröße die Einwohnerzahl nicht unter die magische 20 000er-Grenze fallen soll, besser darf. Wie das zu erreichen ist? Antworten darauf gibt es (öffentlich) bisher nicht. Lediglich die Themenfelder, die beackert werden sollen, wurden erwähnt — wie die Haushaltskonsolidierung, Familienfreundlichkeit und bessere Vermarktung Wülfraths. Der Infoabend soll Erhellenderes beitragen.

Die Einladung zu dieser Veranstaltung richtet sich laut Stadt ausdrücklich „an alle Ratsmitglieder, Sachkundigen Bürger im Rat der Stadt und interessierten Bürgerinnen und Bürger“. Auf der Informationsveranstaltung sollen die Workshop-Idee und die demografische Entwicklung dargestellt werden, bevor die Präsentation der Ergebnisse zu folgenden Handlungsfeldern erfolgt: Infrastruktur und Stadtplanung, Wirtschaftsförderung, Familie und Senioren, Bildung sowie Kultur, Tourismus und Sport.

„Weniger konkrete Einzelmaßnahmen, die in hektischer Betriebsamkeit umgesetzt werden, als das Setzen von Leitlinien“, sieht Axel Effert, CDU-Fraktionsvorsitzender, auf WZ-Nachfrage als Ergebnisse des Workshops an. Dabei — und das habe er in den Sitzungen gelernt — „dürfen wir nicht auf Teufel komm raus alles tun, um die Marke von 20 000 Einwohnern zu halten“. Vielmehr wolle man aus der Not eine Tugend machen: „Wir sind klein, aber fein, und so sind auch die Lösungen.“

So hält Effert nichts vom Ausweisen großer, neuer Wohngebiete. „Aber es gibt bestimmt den einen oder anderen Bereich, wo etwas errichtet werden kann, das Menschen nach Wülfrath lockt“, sagt Axel Effert, der auf „Qualität statt Quantität“ setzt. Für die CDU sei die 20 000er-Marke keine Vision, „sondern eine realisierbare Größe“.

Ohne konkreten Beschlüssen vorgreifen zu wollen, hebt Effert zwei Punkte hervor, die für die CDU für Zukunftsfähigkeit wichtig sind: „Wir halten am Hallenbad fest. Ein Verlust wäre eine Katastrophe. Außerdem ist es für den Bildungsstandort Wülfrath wichtig, dass vor Ort alle Schulabschlüsse getätigt werden können.“

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