Senioren Seniorenrat feiert sein 40-Jähriges

Ratingen. · Seit vier Jahrzehnten setzt sich das Gremium für die Belange der Ratinger über 60 Jahre ein.

 Klaus Pakusch (Sozialamt/v.l.), Jürgen Schroeder, Suse Nowka und Helmut Freund (alle Seniorenrat) blickten auf 40 Jahre Seniorenrat zurück.

Klaus Pakusch (Sozialamt/v.l.), Jürgen Schroeder, Suse Nowka und Helmut Freund (alle Seniorenrat) blickten auf 40 Jahre Seniorenrat zurück.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Es sind die vermeintlich kleinen Dinge des Lebens, die große Probleme bereiten können. Die Mitglieder des Seniorenrates wissen dies angesichts alltäglicher Erfahrungen nur zu gut. Jetzt feiert das Gremium sein 40-jähriges Bestehen. Und dies sorgt bei Helmut Freund, dem Vorsitzenden, und seinem Vorstandsteam für eine intensive Mischung aus Zufriedenheit und Tatendrang.

Wie wichtig die Arbeit des Seniorenrates ist, belegt der Blick in die demografische Statistik: In Ratingen sind fast 30 000 Bürger über 60 Jahre alt, gehören damit zum politischen und gesellschaftlichen Verantwortungsbereich des Gremiums, das sechsmal im Jahr zu Sitzungen zusammenkommt.

Oft erschweren
Kleinigkeiten das Leben

Im Beisein von Bürgermeister Klaus Konrad Pesch, der das Wirken der ehrenamtlich tätigen Kräfte ausdrücklich lobte, stellten Freund und seine Stellvertreter Jürgen Schroeder und Suse Nowka die Arbeit der vergangenen Jahre im Detail vor. „Uns ist es vor allem wichtig, dass wir generationenübergreifend arbeiten“, betonte Freund, der die enge Kooperation mit dem Jugendrat herausstellte.

Es sind oft nur Kleinigkeiten, die das tägliche Leben erschweren. Beispiel: Das Einsteigen in einen Bus, der nicht nah genug an die Bordsteinkante gefahren ist, wird zu einem gefährlichen Balanceakt. Der Seniorenrat führt immer wieder Gespräche mit der Rheinbahn, um auf solche Mängel hinzuweisen. Dass die neuen Sitzbänke auf dem Düsseldorfer Platz keine Lehnen haben, ist aus Sicht von Freund ein Ärgernis. „Viele denken ja nicht daran, dass man sich beim Aufstehen von der Bank abstützen muss“, betonte er.

Vorstandskollegin Nowka berichtete von gelungenen Angeboten, die einen hohen Informationsgehalt haben: So gab es Veranstaltungen und Podiumsdiskussionen zur Gesundheitsreform, Pflegeversicherung oder zum Thema „Abzocke im Alter“. Auf dem Rollatortag im Sommer des vergangenen Jahres stand ein Rheinbahnbus auf dem Marktplatz: Senioren konnten das Ein- und Aussteigen unter Anleitung eines Busfahrers üben. „Wir hatten eine riesige Resonanz“, bilanzierte Nowka erfreut.

Sehr erfolgreich gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem Jugendrat. Bei Veranstaltungen des Smart-Cafés werden Fragen zum Umgang mit dem Smartphone oder dem Tablet gestellt. Bestens aufgestellt sei man auch mit Blick auf die Senioren-Begegnungsstätten, betonte Freund, der angesichts seiner Arbeit in der Landesseniorenvertretung weiß, wie es um die Seniorenräte bestellt ist. In manchen Städten gibt es dieses Gremium gar nicht. Freund erläuterte: „Wir haben in NRW rund 400 Kommunen, von denen nur etwa 170 eine kommunale Seniorenvertretung haben.“

Vorstandskollege Schroeder betonte, dass man mit Blick auf die Sorgen und Nöte der älteren Mitbürger am Ball bleiben und verstärkt nach ehrenamtlichen Mitstreitern suchen werde. Man könne einiges bewegen, und dies komme auch der eigenen Gesundheit und Beweglichkeit zugute, ergänzte Freund.

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