Handball SG Ratingen entlässt Khalid Khan

Ratingen. · Der Trainer des Regionalligisten ist sprachlos über seine unerwartete Freistellung.

 Da war die Welt in Ratingen noch in Ordnung: Trainer Khalid Khan und Geschäftsführer Bastian Schlierkamp (r.) im Gespräch.

Da war die Welt in Ratingen noch in Ordnung: Trainer Khalid Khan und Geschäftsführer Bastian Schlierkamp (r.) im Gespräch.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die SG Ratingen startet mit einem Paukenschlag ins neue Jahr. Der Handball-Regionalligist hat Trainer Khalid Khan überraschend vor Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde freigestellt. „Der Schritt ist uns nicht leicht gefallen. Wir kommen am Ende des Tages zum Schluss, dass wir was verändern müssen“, sagte SG-Geschäftsführer Bastian Schlierkamp.

Damit trifft die SG eine Entscheidung, die alles andere als abzusehen war. Nach 13 von 26 Begegnungen ist das Löwenrudel mit 18:8 Punkten als Dritter dem Spitzenreiter MTV Rheinwacht Dinslaken (20:6) dicht auf den Fersen. Doch die scheinbar ordentliche Ausgangslage im Kampf um den begehrten Aufstiegs-Relegationsplatz für die Dritte Liga reichte Schlierkamp nicht aus: „Acht Minuspunkte sind zu viel. Zudem haben wir die Minuspunkte allesamt gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte gesammelt.“

Ganz anders beleuchtet der freigestellte Coach Khalid Khan die Situation. „Ich bin immer noch sprachlos. Die Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin tief enttäuscht, muss das aber schweren Herzens akzeptieren“, sagte Khan merklich geknickt und fassungslos: „Ich bin mehr als erstaunt. Wir haben bislang das Beste aus der Saison rausgeholt und sind, trotz vieler Verletzungen und Ausfälle, voll auf Kurs. Ich hätte gerne weiter mit der Mannschaft gearbeitet“, erklärte Khan und fügte hinzu: „Ich habe keine Begründung für meine Freistellung bekommen, außer, dass man einen neuen Impuls setzen will.“

Khan hatte vor der Spielzeit eine „holprige Saison“ prognostiziert, da es einen kompletten Schnitt in der Mannschaft gab. „Handball ist eben keine fertige Backmischung, die man eben mal zusammenrühren kann. Nach dem Umbruch braucht man Zeit, um ein Team zu formen“, sagte Khan. Diese Argumentation reichte Chef Schlierkamp am Ende nicht und er zeigte sich sichtlich enttäuscht über den bisherigen Saisonverlauf. „Wir müssen konstanter sein und unser Potenzial öfter abrufen. Wir haben drei mazedonische Nationalspieler, einer davon spielt ab nächster Woche bei der Weltmeisterschaft. Dazu kommen erfahrene Dritt- und Regionalliga-Spieler und einige Eigengewächse“, erklärt Schlierkamp.

Ace Jonovski trainiert die Mannschaft übergangsweise

Einen Monat haben die Offiziellen von der Gothaer Straße nun Zeit, um sich neu aufzustellen. In der Vorbereitung auf die Rückrunde wird Routinier und Abwehrhüne Ace Jonovski zunächst das Training leiten. „Wir werden uns mit der Mannschaft am Montag besprechen und überlegen, wie wir weitermachen. Erstmal gilt es jetzt, uns intensiv auf die Rückrunde vorzubereiten“, sagte Schlierkamp, der zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte einen Trainer freigestellt hat.

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