Hausärzte in Ratingen Corona-Impfanfragen sind kaum zu bewältigen

Ratingen  · Hausarztpraxis verweist auf andere Impfstellen.

 Die Nachfrage nach Booster-Impfungen ist hoch.

Die Nachfrage nach Booster-Impfungen ist hoch.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

(jün)  „Liebe Patienten, aufgrund der aktuellen Lage können wir uns vor Anfragen nach Impfungen nicht mehr retten“, schreiben die Hausärzte im Zentrum an der Lintorfer Straße auf ihrer Homepage und verweisen auf die Online-Liste der Impfärzte. 

Dr. Johannes Podlinski, Mitglied des vierköpfigen Teams und gleichzeitig Sprecher der Ärzte im Kreis Mettmann, schätzt, dass es den anderen Hausärzten in Ratingen ähnlich geht. Die Nachfrage vor allem nach den Booster-Impfungen boomt und das Praxis-Telefon steht nicht still. Wer überhaupt in die Leitung kommt, muss mit längeren Wartezeiten rechen. Das Praxis-Team hat herausgefunden, dass zu Spitzenzeiten 2000 versuchte Anrufe eingegangen sind.

Auch wenn die Impfanfragen nicht alle zu bewältigen sind: „Wir freuen uns über jeden, der sich impfen lässt“, sagt Podlinski. Und geimpft wird in der Praxis täglich neben den regulären Sprechzeiten. Um den Andrang noch besser zu bewältigen, führt die Praxis zusätzlich mittwochs am Nachmittag Impfzeiten ein. 100 bis 150 zusätzliche Impfungen sollen so möglich sein, wie Podlinski sagt.

Ziel ist es, vor allem erst einmal die Älteren zu boostern, die in der Regel auch als erste geimpft wurden. Die Jüngeren folgen dann zu Beginn des nächsten Jahres, unterbrochen von einer einwöchigen Praxispause zwischen Weihnachten und Neujahr. Allerdings, so Podlinski, werden derzeit nicht nur Auffrischungsimpfungen verabreicht. „Ich hatte gerade eben noch zwei, die eine Erstimpfung bekamen“, sagt der Arzt.

Der Diskussion um die Impfstoffe von Biontec und Moderna als Booster-Impfstoffe sieht Podlinski gelassen entgegen. Für diese und nächste Woche haben er und seine Kollegen noch genug Biontec-Dosen. Wenn die verimpft sind und „nur“ noch Moderna im Angebot sein sollte, „muss man das den Patienten vernünftig erklären. Ich sehe das ganz pragmatisch“.

Neben dem Andrang zum Impfen kommen derzeit aber auch vermehrt Patienten zur Infektionssprechstunde. Da bei den Patienten vor einer Untersuchung nicht klar ist, ob es sich um eine normale Atemwegserkrankung oder doch eine Infektion mit dem Coronavirus handelt, werden diese Patienten durch einen separaten Eingang eingelassen, und zwar einzeln. Wer noch nicht reingerufen wurde, wartet vor der Tür. Bei allen wird zunächst ein PCR-Test gemacht.

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