Änderung bei Impfplanung Booster-Impfungen in Wuppertal bald nur noch nach Terminvergabe

Wuppertal · Die langen Schlangen vor den Impfstationen in Wuppertal sollen bald ein Ende haben. Dies will die Stadt nun mit gezielten Terminen für die Booster-Impfung erreichen. Ein Überblick:

Booster-Impfungen gibt es in Wuppertal bald nur noch nach Terminvergabe.

Booster-Impfungen gibt es in Wuppertal bald nur noch nach Terminvergabe.

Foto: dpa/Jan Woitas

Ab Montag, den 29. November, werden Booster-Impfungen an städtischen Impfstationen nur noch nach einer vorherigen Terminreservierung  möglich sein. Erst- und Zweitimpfungen bei der Stadt sind von der vorgeschriebenen Terminvergabe nicht betroffen. Wer sich zum ersten Mal impfen lassen will, muss sich bei den Impfstationen nicht anmelden. Termine werden über eine Online-Plattform und über die Corona-Hotline ab Freitag, 26. November, vergeben.

Für die Impflinge, die geboostert werden wollen, bleibt es bei der Sechs-Monate-Frist. Für die Booster-Impfungen gilt bei Erst- und Zweit-Impfungen mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech, Moderna), dass nur dann geimpft wird, wenn diese Sechs-Monats-Frist erfüllt ist. Bei einer Erstimpfung mit Johnson & Johnson muss die Impfung dagegen nur vier Wochen zurückliegen. Menschen, die im Alter von 30 Jahren und älter sind, werden mit Moderna geimpft. Jüngere und Schwangere erhalten  Biontech. Es besteht keine Wahlmöglichkeit, was den Impfstoff betrifft, so Johannes Slawig, Leiter des Krisenstabs. Außerdem werde von der Sechs-Monate-Frist um keinen Tag abgewichen.

Die Terminvergabe soll ab Freitag über die Plattform von Wuppertal-Live.de erfolgen. Ab Freitag um 14 Uhr können über die Corona-Hotline 563 2000 ebenfalls Termine vereinbart werden.

Die Stadt will dann ab Dienstag, 30. November, zwei weitere Impfstationen in der Rathaus-Galerie und an einem noch zu benennenden Standort in Barmen in Betrieb nehmen. Außerdem wird im Info-Pavillon am Döppersberg und im Lichthof des Barmer Rathauses regelmäßig geimpft. An städtischen Impfstationen sollen inklusive der zwei weiteren Impfstationen dann bis zu 2400 Impfungen pro Tag möglich sein.

Andre Altermann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung, berichtet von einem Windhundrennen auf die Booster-Termine, die durch unglückliche Äußerungen von Gesundheitsminister Spahn ausgelöst worden seien. Anfang November sei der Eindruck entstanden, dass Booster-Impfung für alle Altersklassen sofort möglich seien. „Die Arztpraxen haben am 8. November um ein Achtfaches im Vergleich zu den Vorwochen Impfstoff geordert und damit die Lager von Biontech leer bestellt. Dieser Impfstoff ist seit dem  22. November verfügbar und wird jetzt mit Hochdruck verimpft“, sagt Andre Altermann.

Johannes Slawig erhofft sich von der Terminvergabe, dass die langen Schlangen vor den Impfstationen ein Ende haben. In den vergangenen Tagen war es zu verbalen Angriffen auf Mitarbeiter der Impfstationen gekommen, in den City-Arkaden hatte es in einem Fall ein Gedränge unter den Wartenden gegeben.

Andre Altermann versichert, dass es keinen Qualitätsunterschied zwischen Biontech und Moderna gibt. „Patienten ohne Erstimpfung können sich zudem jederzeit melden und müssen keine Wartezeichen befürchten, sie werden priorisiert behandelt.“ Mit einem Ende des „Windhundrennens“ rechnet Altermann nicht vor dem Jahreswechsel. „Bei einigen Patienten haben die Äußerungen der Politiker Panik erzeugt, das ist sehr bedenklich, denn es ist genügend Impfstoff vorhanden. Meine Praxis vergibt Termine nur bis zum Jahresende, denn die Lage ändert sich von Tag zu Tag.“

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