Ratingen Ratingen mit Energy Award ausgezeichnet

Ratingen. · Manchmal führen auch viele kleine Schritte zum Erfolg. Für ihr Engagement in Sachen Kommunale Energiewende wurde die Stadt Ratingen jetzt mit einem Preis ausgezeichnet.

 Michael Heck und Martin Gentzsch (v.l.) von der Stadt nehmen den Preis von Lothar Schneider, Energie-Agentur NRW, Ilga Schwidder (Bundesgeschäftsstelle des European Energy Award) und Cathrin Campen (Energie-Agentur) an.

Michael Heck und Martin Gentzsch (v.l.) von der Stadt nehmen den Preis von Lothar Schneider, Energie-Agentur NRW, Ilga Schwidder (Bundesgeschäftsstelle des European Energy Award) und Cathrin Campen (Energie-Agentur) an.

Foto: Achim Blazy (abz)

Es ist inzwischen viele Jahre her, dass die Ratinger Verwaltung feststellte: In Sachen Energieeinsparung ist noch reichlich Luft nach oben. Aus dieser Erkenntnis resultierte eine Selbstverpflichtung der Stadt, die Einsparung von Energie und die Nutzung von erneuerbaren Energien voranzutreiben. Das Ziel: Mittelfristig will die Stadt Ratingen die CO²-Emissionen bis 2030 gegenüber dem Bezugsjahr 2015 um mindestens 35 Prozent reduzieren. Insgesamt sind Energieeinsparziele bis zum Jahr 2050 gesteckt. Dabei lässt sich die Stadt Ratingen seit 2010 von der Energie-Agentur NRW auf die Finger schauen.

Ein ganzes Paket an Maßnahmen flankiert die Klimaschutzbemühungen der Stadt. Allein das 2017 verabschiedete Klimaschutzkonzept umfasst 34 Handlungsfelder. Darunter die Sanierung städtischer Liegenschaften unter Berücksichtigung modernster energetischer Standards. Eines der Leuchtturmprojekte ist der Mehrgenerationentreff in Tiefenbroich. Dieser wurde beim Bau mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet und produziert somit seinen eigenen Strom. Auf den Dächern weiterer 14 städtischer Gebäude speisen Solarpaneele Strom ins allgemeine Netz ein. Dies ist nur ein Beispiel von vielen. Die Liste, die Lothar Schneider, Geschäftsführer der Energie-Agentur NRW, bei der Preisübergabe vorträgt, ist lang. So stellt die Stadt den Energieverbrauch auf erneuerbare Energien um, die traditionelle Straßenbeleuchtung macht Platz für LEDs und der städtische Fuhrpark wird auf alternative Antriebe umgestellt. Gleichzeitig setzt Ratingen auf den Ausbau von Radwegen und des Öffentlichen Personen-­Nahverkehrs.

Vertreter der Stadt nahmen
den Glasaward entgegen

Mit Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe wurden der Busbahnhof Ratingen-Mitte und Hösel umgebaut. Erst Ende 2019 hat der Rat der ein kommunales Förderprogramm zur Begrünung privater Dächer mit einem Volumen von 50 000 Euro aufgelegt. Insgesamt 50 Anträge für 2000 Quadratmeter Dachbegrünung sind bereits ­eingegangen.

Das gesamte Maßnahmenpaket wurde jetzt von der Energie-Agentur NRW mit einem Preis gewürdigt. „Alle Preisträger absolvierten ein mehrjähriges Energiemanagementprogramm“, erklärt Lothar Schneider. 500 Punkte sind maximal erreichbar. „Wer mindestens 50 Prozent der erreichbaren Punkte erreicht, erhält den Award.“ Dieser besteht aus einem Ortsschild, einer Urkunde und einem Glasaward, den Vertreter der Stadt Ratingen nun in Empfang nehmen durften.

„Wichtig ist es, die zu ehren, die aus eigenem Antrieb Maßnahmen einleiten und Überzeugungsarbeit leisten“, so Ilga Schwidder von der Bundesgeschäftsstelle des European Energy Award. „Engagement, Herzblut und Überzeugungskraft“ bescheinigt Bürgermeister Klaus Pesch vom städtischen Gebäudemanagement und Stadtkämmerer Martin Gentzsch. Klaus Pesch verspricht: „Der Award bedeutet für uns nicht das Ende der Bemühungen. Wir nehmen ihn vielmehr als Ansporn, weiterzumachen.“

(Andrea Bindmann )
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